"Enkeltrickbetrüger" attackieren Senioren am Telefon. Polizei warnt. Allein Mittwoch 14 Fälle

Falscher Enkel am Telefon? Die Polizei warnt vor Betrügern. | Foto: Viktor Mildenberger/pixelio.de
  • Falscher Enkel am Telefon? Die Polizei warnt vor Betrügern.
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Derzeit werden wieder vermehrt ältere Menschen von so genannten "Enkeltrickbetrügern" angerufen. Darauf weist die Polizei hin. Die Betrüger täuschen vor, Verwandte oder gute Bekannte zu sein, die sich in einer finanziellen Notlage befinden und dringend Geld benötigen.

"Allein am Mittwoch, 14. Dezember, sind innerhalb von vier Stunden bei der Dortmunder Polizei über 14 Fälle bekannt geworden, in denen die angerufenen Senioren richtig gehandelt haben", sagt Polizeisprecher Peter Schulz. "Sie verständigten nach den verdächtigen Anrufen sofort die Polizei über den Notruf 110, so dass es glücklicherweise in keinem Fall zu einer Geldübergabe kam."

Polizei: So gehen die Betrüger vor

So gehen die Betrüger vor: Sie nehmen telefonisch Kontakt mit älteren Menschen unter dem Vorwand auf, Verwandte oder gute Bekannte zu sein ("Rate mal, wer am Telefon ist"?). Dann täuschen sie eine akute Notlage vor und bitten um hohe Bargeldbeträge, weil sie sich zum Beispiel "ein neues Auto, einen Computer oder sonstigen teuren Gegenstand gekauft und sich dabei finanziell übernommen haben".

"Hilf mir bitte"

Der psychische Druck auf die Opfer wird durch mehrere Anrufe in kurzer Zeit erhöht (sinngemäß: "Hilf` mir bitte"). Die Täter bitten im Verlauf der Gespräche auch um absolute Verschwiegenheit. Weil sie angeblich selbst nicht kommen können, vereinbaren sie dann mit den älteren Menschen ein geheimes Wort, mit dem sich eine ihnen noch nicht bekannte Person als berechtigt ausweisen wird, das Geld persönlich abzuholen.

In zahlreichen Fällen hoben die Geschädigten nach solchen Gesprächen hohe Geldbeträge bei ihrer Sparkasse ab, "um dem Enkel oder anderen Verwandten bzw. Bekannten zu helfen".

"Kein Geld an Unbekannte"

Polizeisprecher Peter Schulz: "Wenn Sie so angesprochen werden, rufen Sie Ihre(n) Verwandte(n) oder Bekannte(n) unter der Telefonnummer zurück, die Sie auch bei anderen Gesprächen wählen und besprechen Sie die Angelegenheit noch einmal. Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Sie vermuten, dass es ein Telefonbetrüger auf Sie abgesehen hat. Wenden Sie sich auch an die Polizei, wenn Sie bereits Opfer geworden sind: die Opferschutzbeauftragten der Kommissariate Vorbeugung helfen Ihnen gerne. Geben Sie Unbekannten auf keinen Fall ungeprüft Bargeld."

Das Landeskriminalamt NRW empfiehlt den Familienmitgliedern von Seniorinnen und Senioren: Um ältere Angehörige zu schützen, solle man mit ihnen sprechen und auf die Methoden und verschiedenen Varianten des so genannten "Enkeltricks" hinwiesen.

Der Notruf der Polizei 110 ist kostenlos.

Autor:

Peter J. Weigel aus Dortmund-Süd

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