Endlich! Syburger Serpentinen ab Montag wieder frei. Keine Angst mehr vor dem Berg

Endspurt in luftiger Höhe: Polier Rene Pflücke (l.) und sein Team. | Foto: wei
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  • Endspurt in luftiger Höhe: Polier Rene Pflücke (l.) und sein Team.
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Endlich keine langen Umwege mehr! Die Syburger Serpentinen sind ab kommenden Montag wieder befahrbar. Knapp drei Monate war der Hauptverbindungsweg zwischen dem Dortmunder Süden und Hagen gesperrt - wegen Steinschlag. Sogar ein ganzer Hang drohte abzurutschen. Rene Pflücke (Foto) und sein Team von einer Spezialfirma aus Plauen haben den Berg bezwungen, ihm ein Netz aus stabilem Maschendraht und einen Steinfangzaun verpasst. Am Sonntag, 18. Dezember, ist die letzte Schicht.

„Sehen sie Mal“, sagt Karsten Uhrig, Projektleiter bei Straßen.NRW, und hebt einen 12 Kilo schweren Steinbrocken auf. „Dass solche Kawenzmänner wieder auf die Straße und Gehwege purzeln, ist nicht mehr möglich.“ Gefahr gebannt.

Groß wie ein Fußballfeld

Seit Ende September war die L704, besser bekannt als Hengsteystraße oder Syburger Serpentinen, über die täglich 9.000 Autos rollen, wegen Lebensgefahr gesperrt. Ein Hang, fast so groß wie ein Fußballfeld, drohte auf die Straße zu rutschen und musste gesichert werden.

Ausschreibung, technisches Gutachten, eine Firma finden. „Wir haben richtig Gas gegeben“, sagt Uhrig. Auch das Wetter spielte mit.

Lockeres Sediment- und Schiefergestein

Ein Ingenieurbüro hat den Hang unter die Lupe genommen, Probebohrungen gemacht, hin- und hergerechnet und schließlich mit einem Raster am Computer festgelegt, wo Anker und Stahlstützen auf dem lockeren Sediment- und Schiefergestein verbaut werden und Halt finden können.

Anfang November schließlich rückte die Plauener Firma "Safeg" mit einem Spezialistenteam an. Jeweils sechs Tage die Woche, mindestens zehn Stunden täglich, waren Vorarbeiter Rene Pflücke und seine Mannschaft am Syburger Berg unterwegs - die einen im Hubwagen, andere leichtfüßig wie Gemsen in den Alpen.

Korsett aus Stahl

200 Anker für das 100 Meter lange Stahlnetz haben sie in dieser Zeit bis zu fünf Meter tief in den Berg getrieben, ihm dann, an den Ankern fixiert, ein Korsett aus Stahl mit einem engmaschigen Netz verpasst. Zusätzlich wurden noch zwölf knapp fünf Meter hohe Stützen in schwindelerregender Höhe für den 100 Meter langen Fangzaun im oberen Bereich im Fels versenkt.

"Ein schönes Weihnachtsgeschenk..."

Sonntag ist die letzte Schicht. Die Plauener, die so manche Überstunde kloppten, sind glücklich, rechtzeitig vor Weihnachten in ihre sächsische Heimat zurückzukehren. Auch Karsten Uhrig strahlt, dass die Straße endlich wieder befahren werden kann. „Wenn das kein schönes Weihnachtsgeschenk für die Autofahrer ist...“ Auch wenn‘s nicht ganz billig war. Kosten: rund 500.000 Euro.

Autor:

Peter J. Weigel aus Dortmund-Süd

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