Blitzalarm! Polizei und Stadt verraten, wo sie mit der Kelle winken
Dass man von der Polizei als Temposünder mit der Kelle aus dem Verkehr gewunken wird, könnte jetzt weniger der Fall sein. Seit Montag, 28. November, verrät die Polizei täglich drei Standorte, wo die Beamten mit den Messgeräten in Dortmund stehen. Das Ordnungsamt der Stadt zieht nach und gibt ab Montag, 5. Dezember, ebenfalls drei Messstellen bekannt.
Am Montag beispielsweise lauerte die Polizei in der Olpketalstraße, Stockumer Straße und Ardeystraße Temposündern auf.
Messstellen täglich im Internet
Dass die Beamten dort stehen werden, kann jeder im Internet nachlesen (www.polizei-nrw.de/dortmund/start). Täglich, ab 15 Uhr, gibt die Dortmunder Polizei drei Messstellen bekannt, wo man Temposünder am nächsten Tag aus dem Verkehr winken und bestrafen will. Genannt werden aber nur die Straßennamen, nicht aber die präzise Stelle oder die Uhrzeit.
Hohes Tempo Unfallursache Nummer eins
Tempomessungen mit Ansage sind eine neue Verkehrsstrategie von NRW-Innenminister Ralf Jäger. Für ihn, und das belegt die Statistik, ist zu hohes Tempo Unfallursache Nummer eins. 244 Schwerverletzte und 12 Tote forderte der Verkehr im vergangenen Jahr allein in Dortmund.
Kontrolldruck
Grund genug für die Dortmunder Polizei, im Sinne ihres Dienstherrn aktiv zu werden. Die Idee, die dahinter steckt: Wer auf die Messstellen hingewiesen wird, befasst sich auch täglich mit seinem eigenen Fahrverhalten. Der Kontrolldruck soll zum vernünftigen Umgang mit dem Gaspedal führen. Folge: Weniger Tote und Verletzte im Straßenverkehr, insbesondere mit Beteiligung von Fußgängern und Radfahrern, deren Verhalten man ebenfalls genauer überwachen will.
Trotz Ansage: Geblitzt wird auch an anderen Stellen
Trotz Tempomessung mit Ansage: „Jeder Verkehrsteilnehmer muss aber weiter damit rechnen, dass die Polizei auf allen Dortmunder Straßen zu allen Tageszeiten Geschwindigkeitskontrollen durchführen wird“, sagt Polizeisprecher Peter Schulz.
Stadt zieht nach
Das Ordnungsamt der Stadt, das neben der Polizei ebenfalls den Verkehr überwachen darf, zieht „auf freiwilliger Basis“ nach, wie Stadtsprecher Hans-Joachim Skupsch sagt. Ab kommenden Montag, 5. Dezember, werden nach dem gleichen Verfahren der Polizei drei Straßen bekannt gegeben, wo die städtischen Ordnungshüter stehen (www.radarkontrollen.dortmund.de). Skupsch weist gleichzeitig darauf hin, dass natürlich parallel auch weitere Messpunkte in der Stadt bedient werden. Heißt: Vier Fahrzeuge (drei Opel „Combo“, ein „Astra“) des Ordnungsamtes sind täglich im Einsatz. Jedes überwacht durchschnittlich sechs Straßen pro Tag - macht 24 Straßen täglich, wo man mit Knöllchen rechnen muss.
Drei Mio. Euro für die Stadtkasse in 2010
Apropos Knöllchen: Drei Millionen Euro hat die Stadt im vergangenen Jahr an Verwarn- und Bußgeldern kassiert. Das Wort „Abzocke“ aber will Skupsch nicht gelten lassen. „Wer den Fuß zu hart auf dem Gas hat, ist selber schuld.“
Was meinen Sie?
- Gibt es durch die Bekanntgabe von Messstellen weniger Unfälle auf Dortmunds Straßen?
- Oder ist alles nur Augenwischerei?
- Sind Tempokontrollen überwiegend nur „Abzocke“?
Stimmen Sie ab! (siehe rechts)
Autor:Peter J. Weigel aus Dortmund-Süd |
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