Tageseinrichtung für Kinder in Hombruch: Parteien schalten sich ein

Der Bau einer Tageseinrichtung für Kinder in homburch auf dem Gelände eines Spielplatzes wird zum Streitfall zwischen den Parteien. | Foto: Rike/Pixelio.de
  • Der Bau einer Tageseinrichtung für Kinder in homburch auf dem Gelände eines Spielplatzes wird zum Streitfall zwischen den Parteien.
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Politiker des Stadtbezirks Hombruch planen - wie unter lokalkompass.de bereits berichtet - entgegen den Empfehlungen der Stadtverwaltung, die Grünanlage „Am Surck“ in Bauland umzuwandeln. Im Gespräch ist der Bau einer Kindertagesstätte. Bürger des Stadtbezirks haben sich nun zusammengefunden, um ihren Willen zur Erhaltung der Grünanlage mit seinem Spielplatz und gegen eine Bebauung des Spielplatzes zu verdeutlichen.

Nun haben sich auch die Parteien des Stadtteils zu Wort gemeldet:

Bündnis90/die Grünen: Besonnene Flächensuche statt Bau auf Altlasten

Seit Wochen beschäftigt die Lokalpolitik in Hombruch der Neubau einer Kita (neuerdings TEK - Tageseinrichtung für Kinder). Aufgrund tendenziös gestreuter Gerüchte bildete sich bereits eine Bürgerinitiative zur Verhinderung einer TEK zwischen Am Surck und Krückenweg. Der Ortsverband von Bündnis 90 / Die Grünen im Hombruch plädiert trotz der Zeitnot für ein besonnenes Vorgehen.

Dazu der Sprecher des OV Hombruch, Jürgen Brunsing: „Seit Inkrafttreten des Gesetzes am 16.12.2008 ist bekannt, dass der Rechtsanspruch für die U3-Betreuung Anfang August 2013 umgesetzt werden muss. Ende Februar 2013, also mehr als vier Jahre nach Verabschiedung des Gesetzes und knapp fünf Monate vor Bereitstellung der U3-Betreuungsplätze brachte die Verwaltung die letzten 12 Standorte in die politischen Gremien.“

Die Hombrucher Fläche ist ein seit Jahrzehnten brachliegendes städtisches Grundstück mit schmalem Rad-Gehweg mit Gegenverkehr am Rande einer stark befahrenen Kreuzung. „Mit der durch die Verwaltung verschuldeten Zeitknappheit konnten für Hombruch sämtliche Überlegungen hinsichtlich anderer Flächen nicht mehr sachgerecht geprüft werden. Infrage kämen grundsätzlich nicht nur städtische Grundstücke, sondern auch Erbpachtflächen und zum Verkauf stehende Gebäude und Flächen. Drei Monate vor Umsetzung des 2008er Gesetzes seitens des Stadtplanungsamtes auf zeitliche Restriktionen zu verweisen ist in hohem Maße unredlich“ ist Brunsing erzürnt.

Bündnis 90 / Die Grünen in Hombruch sehen den Bedarf insbesondere im universitären Umland – vor dem Hintergrund der verkürzten Öffnungszeiten der TEKs wie der starken Gruppe junger Familien im Umfeld. Ob die von der Verwaltung favorisierte Fläche An der Witwe / An der Teithe ohne großen Bodensanierungsaufwand wird verkauft und bebaut werden können, hält Brunsing für fraglich: „Uns liegen Auszüge aus alten Karten vor, aus denen hervorgeht, dass in der Nähe zwei Schächte der Zeche Wittwe (damals mit zwei „t“) und eine Kokerei gestanden haben.“

(...)

OV Sprecher Brunsing erinnert an die Probleme mit der Bodenkontamination in Dorstfeld-Süd: „Jeder, der aktuell für die Fläche An der Witwe / An der Teithe plädiert sollte sich fragen, ob er seine Kinder / Enkelkinder unbesorgt draußen spielen lassen würde, wenn nicht klar ist, welche Gifte sich im Boden befinden. Ich jedenfalls würde dies nicht tun."

Ganz anders dagegen die SPD:
SPD-Ortsverein bleibt bei Standort 'An der Witwe'

Die Baroper SPD hat ihren Vorstandsbeschluss vom 4. März 2013 gestern noch einmal nachdrücklich bestätigt: Für die im Ortsteil dringend benötigte neue Tageseinrichtung für Kinder (TEK) ist der von der Verwaltung vorgeschlagene Standort zwischen den Straßen 'An der Witwe' und 'An der Teithe' die einzig vernünftige Entscheidung.

Ortsvereins-Vorsitzende Ulla Pulpanek-Seidel: „Wir brauchen die zusätzlichen Betreuungsplätze so schnell wie möglich. Das von uns favorisierte Areal gehört der Stadt. Hier sind weder Kaufverhandlungen noch lange Planungsverfahren erforderlich. Die verkehrliche Infrastruktur ist optimal und auch andere stichhaltige Hinderungsgründe gibt es nicht. Das hat die Verwaltung der Politik sehr detailliert dargelegt. Der Vorstand des SPD-Ortsvereins Barop fordert die BV Hombruch und den Rat deshalb auf, dem Vorschlag der Verwaltung nun endlich zu folgen und alsbald die Bagger anrücken zu lassen.“

Die Baroper SPD unterstützt außerdem ausdrücklich die jüngst gegründete Bürgerinitiative für den Erhalt der Grünfläche und des Spielplatzes 'Am Surck'. „Diese Fläche hat vor allem die CDU immer wieder als Alternativstandort ins Gespräch gebracht, obwohl er aus verschiedenen Gründen nicht geeignet ist“, betont Pulpanek-Seidel.

An diesem Standort sei nicht nur die Erschließung deutlich komplizierter, es müsste auch eine beliebte und gut angenommene Spiel- und Kommunikationsfläche mindestens zum großen Teil geopfert werden. „Das stößt nicht nur völlig zu Recht auf Ablehnung in der Bürgerschaft, es widerspricht auch der städtischen Spielflächenbedarfsplanung und einem Verschlechterungsverbot hinsichtlich des Spielflächenbestandes, das der Rat der Stadt bei der Einführung der Spielleitplanung ausdrücklich beschlossen hat.“

(...)

„Wenn es die anderen Parteien ernst meinen mit der Erfüllung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz, dann sollten sie nun den Weg frei machen für die einzige Variante, die gute Rahmenbedingungen bietet und schnell zu realisieren ist – den Standort 'An der Witwe',“ appelliert Pulpanek-Seidel noch einmal an die Fraktionen in der BV. Dabei weiß sie mit Norbert Schilff auch den Vorsitzenden des SPD-Stadtbezirks Hombruch und stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Ratsfraktion an ihrer Seite.

Die Bezirksvertretung Hombruch wird sich am kommenden Dienstag, 4. Juni 2013, zum dritten Mal mit der Standortfrage für die TEK beschäftigen. Entscheiden wird letztlich der Rat der Stadt.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-Süd aus Dortmund-Süd

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