Privatgymnasium an der Stadtkrone atmet auf - GEW übt harsche Kritik

Foto: Peter Smola/Pixelio.de

Erst vor wenigen Tagen ließ das Privatgymnasium Stadtkrone (PGS) in Dortmund erleichtert verlauten, dass die Zukunft gesichert sei und sogar neue Stipendien zu vergeben seien. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft dagegen kritisiert den Weiterbestand der Schule.

Das weitere Bestehen der Schule sei einer Elterninitiative zu verdanken, die innerhalb kürzester Zeit gemeinsam mit dem Gründer Andreas Schürmann die Zukunft der Schule gesichert hatte.

In Schieflage geraten war die Schule, weil ein wesentlicher Träger der Schule aus privaten Gründen seinen Rückzug signalisiert hatte.

Zielsetzung ist es nun, die Schülerzahl stetig zu erhöhen. "Außerordentliche Qualität und kleine Klassen bleiben dabei aber weiter Maxime des Privatgymnasiums", so heißt es auf der Homepage der Schule. „Für den weiteren Ausbau der Schule suchen wir interessierte und geeignete Partner, die uns dabei unterstützen wollen“, erklärte Oliver Curdt, der gemeinsam mit Michael Johnigk und Andreas Schürmann Ansprechpartner für die Interessenten ist.

Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft kritisiert jedoch, das beim Konzept des Privatgymnasiums öffentliche Steuermittel die Elitebildung sichern würden: Die GEW Dortmund weist im Zusammenhang mit dem Elitegymnasium an der Stadtkrone-Ost darauf hin, dass die Privatschule zu über 90 Prozent direkt aus Steuermitteln finanziert wird und die Elternanteile in der Regel bei der Steuer abgesetzt werden können, wo durch eine indirekte öffentliche Finanzierung dieser Eliteeinrichtungen stattfindet.

Das Land NRW finanziert die Ersatzschulen, zu denen auch das PGS zählt, mit 1,3
Milliarden im Jahr. Umgerechnet sind dies pro Schüler knapp 6.000 Euro öffentliche Mittel aus dem Schuletat, die direkt in ein Privatschulsystem fließen.

Dass dies aber nicht alle öffentliche Mittel sein, zeige ein Blick ins Steuergesetz, so der Dortmunder GEW-Vors. Volker Maibaum. Das Schulgeld ist von den Eltern steuerlich absetzbar. Da der Trägerverein gemeinnützig ist, sind auch die Spenden steuerlich absetzbar. „Die Elitebildung des PGS wird durch das Geld der öffentlichen Hand gesichert“, kritisiert Volker Maibaum, „und diese de facto öffentliche Finanzierung wird dann als gesellschaftliches Eigenengagement verkauft.“

Die drei Jahre PGS haben im Gegenteil gezeigt, dass es in Dortmund keinen Bedarf für diese Form der Bildung gibt. In der Startphase 2009 wurde eine Schülerzahl von 350 ohne Oberstufe angestrebt. Gegenwärtig werden knapp über 100 Schüler unterrichtet.

Mit den niedrigen Anmeldezahlen in Klasse 5 würde kaum eine Regelschule eine Genehmigung zur Fortsetzung des Schulbetriebes erhalten. Die eingeforderte Sondergenehmigung für eine Oberstufe mit einer einstelligen Schülerzahl darf es nach Meinung der GEW Dortmund nicht geben. Stattdessen sollte die Bezirksregierung ihrer Aufsichtspflicht nachkommen und prüfen, ob diese Eliteschule noch die Genehmigungsvoraussetzungen erfüllt.

„Ich hoffe nicht, dass auch noch stadteigene bzw. unter Regie der Stadt stehende Betrieben wie DEW oder Stadtsparkasse mit Geldern als Förderer eingesprungen sind“, erklärt der GEW-Vorsitzender Maibaum. „Dies wäre ein Affront gegenüber allen öffentlichen Schulen in der Stadt.“

Autor:

Lokalkompass Dortmund-Süd aus Dortmund-Süd

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

2 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.