Untersuchungen an der Harkortstraße in Hombruch
Naphthalin-Funde in Dortmund - Umweltrisiko des verdächtigen Schachts wird noch abgeklärt
Weil Luftbild-, Archiv- und Aktenrecherchen nur wenig konkrete Hinweise zu Herkunft und Verlauf der im Juli gefundenen kontaminierten Leitungen hergaben, hat die Stadt neben weiteren vorsichtigen Bodenerkundungen in der Harkortstraße ergänzende geomagnetische Untersuchungen durchgeführt.
Ein Ergebnis: Eine der beiden alten Leitungen mit einem Durchmesser von 50 Zentimeter reicht von der Harkortstraße rund 40 Meter nach Süden in die Kieferstraßes. Gleichzeitig konnte der Leitungsverlauf eines Gussrohres in der Harkortstraße mit einem Durchmesser von 80 Zentimeter auf einer Strecke von etwa 50 Meter nachverfolgt werden. Vermutet wird, dass es sich bei den Rohren nur um Reststücke eines vormals größeren Kokereigasleitungssystems zu handeln, die im Untergrund verblieben sind.
Gaskondensat-Abscheider
Am 1. Oktober konnte außerdem der ominöse Schachtdeckel in der Kieferstraße geöffnet werden, um Informationen zu Funktion und Inhalt des Hohlraums darunter zu erhalten. Die Fachfirma für Tanktechnik hat unter Atemschutz und bei Luftabsaugung den mit großen Gewindeschrauben gesicherten Stahldeckel (Durchmesser 1 m) öffnen können. Der Deckel gehört zu einem Gaskondensat-Abscheider, an den eines der beiden alten Gussrohre angeschlossen ist, so die Stadt.
Kristalline Naphthalin-Ablagerungen
Wie bei den ersten Leitungsfunden seien auch hier an den Schachtwandungen kristalline Naphthalin-Ablagerungen festgestellt worden. Flüssiger Inhalt sei vermutlich Schichtwasser aus dem umgebenden Erdreich. Eine Beprobung der flüssigen Phase wurde durchgeführt. Anschließend erfolgte das wasser- und geruchsdichte Verschließen des Schachtes durch eine Silikon- und Folienabdichtung sowie eine 30 Zentimeter dicke Betonauflage. Die Anwohner waren über die Arbeiten und über empfohlene Vorsichtsmaßnahmen wie geschlossene Fenster im Vorfeld informiert worden.
Entscheidung folgt noch
Wenn alle Informationen vorliegen, entscheidet es sich, ob die Relikte als Umweltrisiko entfernt werden müssen oder ob sie in Kartenwerken ergänzt werden. Die Baumaßnahmen der DONETZ werden wieder aufgenommen. Nach kleineren Restarbeiten am Leitungsnetz, die durch die Leitungen nicht gestört werden, können die Gräben verschlossen und Fahrbahnen und Gehwege wieder hergestellt werden.
Autor:Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd |
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