Lennhof-Initiative sieht neue Pläne skurril und unsinnig
Loch buddeln als neues Biotop

 Nun soll die Umsiedlung des Biotops die Lösung Am Lennhof bringen.  | Foto: Archiv

Die Bürgerinitiave, Naturschutzverbände, die Lokalpolitik und jetzt auch das LANUV sprechen sich gegen die Vernichtung des Biotops nach dem Bauplanungsverfahren „Am Lennhofe“ HOM252 aus. Den Umzug des Biotops habe der Investor jetzt ins Gespräch gebracht. "Skurril" nennt das Initiativensprecher Markus Reck.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) habe entschieden: Bei der zentralen Fläche hinter dem Hotel Lennhof, das Lennhof-Biotop, handele es sich um ein nach §30 Bundesnaturschutzgesetz geschütztes Feuchtbiotop.

Ausnahmegenehmigung für Investor?

Damit stehe der Stadt nun eine schwierige Entscheidung bevor: Möchte man nun gegen Landesamt, Naturschutzverbände und Naturschutzbeirat entscheiden, ein gesetzlich geschütztes Biotop zu vernichten und dem Investor die Bebauung über Ausnahmegenehmigung ermöglichen? Dann müsste die Stadt zunächst ein Ersatzbiotop finden. Die Firma PlanU erarbeite für die Stadt die Vorlagen für die Bebauungsplanung.

Biotop soll umziehen

Im Rahmen dieser Bebauung HOM252 habe jedoch nun der Investor die Planung eines neuen Tümpels bei PlanU beauftragt und diese der Stadt als Lösungsweg vorgelegt: Man möchte das Biotop nun „umziehen“. Der Plan: "Man gräbt am Grotenbach, also 600m weiter südlich, eine Grube, legt einen Tümpel künstlich an, sammelt Pflanzen und Tiere ein und siedelt diese am und im neuen Tümpel an. Um an das Ersatzbiotop zu gelangen, müsste man zudem eine Zufahrt innerhalb einer Kleingartenanlage bauen, damit die Stadt dort Gartenarbeiten durchführen lassen kann -zerstört also noch existierende Grünfläche in der Kleingartenanlage, um den Anfahrtsweg zu sichern, alles "ohne Wort" so Markus Reck.

Über Jahre entstanden

Die Naturschutzverbände hätten in gemeinsamer Stellungnahme erklärt, dass ein über Jahre entstandenes Feuchtgebiet im Biotopverbund nicht durch ein künstliches Gewässer ersetzt werden könne. Neben geschützten Pflanzen gehörten Insekten und Amphibien zum Arteninventar. Kritik kommt auch von der Bürgerinitiative und seinem Sprecher Markus Reck: „Wo ist im neuen Umfeld die natürliche Grundlage für den neuen Bereich? Man will am Grotenbach ein „Loch buddeln“ und es zum Biotop erklären. Insbesondere wurde auf Auswirkungen der Überflutungsthematik in keiner Weise eingegangen. Jetzt gehen der Stadt die Argumente für diese, rein wirtschaftlich getriebene Bebauung Am Lennhof aus", sagt Markus Reck. „Ein funktionierendes Biotop zu zerstören, wo alternative Bebauungsmöglichkeiten mehrfach aufgezeigt wurden und wogegen ein breiter Widerstand existiert, halten wir für unsinnig.“

Autor:

Lokalkompass Dortmund-Süd aus Dortmund-Süd

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