Neue Denkweise in der Obdachlosenhilfe gefordert
Housing-First Konzept auch in Dortmund anwenden

Foto: QK /Pixabay

Housing-First steht für ein Konzept, in dem den Obdachlosen bedingungslos eine Wohnung gestellt wird, ohne Voraussetzungen, wie in bisherigen Hilfesystemen. Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz (kurz Tierschutzpartei), die erst im September 2020 erstmals in den Dortmunder Stadtrat gewählt wurde, fordert neue städtische Konzepte im Umgang mit den Menschen, die auf der Straße leben. Gerade bei den aktuellen Temperaturen ist ein massives und gebündeltes Engagement aller Kräfte gefordert.

Aktuell zählt Dortmund rund 1.400 Wohnungslose, die keinen bezahlbaren Wohnraum finden. Eine Schätzung der Zahl der Obdachlosen ist schwierig. Die Angabe der Stadt Dortmund von 400 Menschen dürften die Zahl wohl deutlich unterschätzen. Vermutlich sind es wenigstens doppelt so viele Betroffene.

„Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht sieht wachsende Obdachlosigkeit. Die bislang angewendete Denkweise „nicht hier gemeldet, nicht unser Problem”, lehnen wir vehement ab. Es gilt, neue Konzepte, die anderswo schon beachtliche Erfolge vorzulegen haben, in das Stadtleben zu integrieren.“ so Michael Badura, Ratsmitglied der Tierschutzpartei und stlv. Fraktionsvorsitzender der Fraktion Linke+ im Rat der Stadt Dortmund

Die Dortmunder Tierschutzpartei fordert aus diesem Grund eine enge Zusammenarbeit mit schon bestehenden Strukturen und ein städtisches Konzept für Housing-First in Dortmund, idealerweise mit wissenschaftlicher Begleitung, um den Verlauf kritisch zu beobachten und zu prüfen, welche Stellschrauben verändert werden müssen, um den Menschen besser helfen zu können. Besonderen Wert legen die Dortmunder Kommunalpolitiker*innen aber auf die Feststellung, dass ein vierbeiniger Begleiter unbedingt mit in die neue Unterkunft darf.

Autor:

Sebastian Everding aus Dortmund-Süd

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