Flüchtlingssituation bleibt Thema - Turnhalle Brügmannblock erneut belegt

Foto: birgitH/Pixelio.de

Unter der Leitung von Stadträtin Waltraud Bonekamp und Stadtrat Martin Lürwer tagt der Arbeitskreis Flüchtlinge an jedem Tag in dieser Woche. So wird sichergestellt, dass rasch auf die täglich wechselnden Lagen reagiert wird.

Nach dem verfügten Aufnahmestopp in der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) in Hacheney befanden sich am Montag insgesamt 134 Personen, die am späten Nachmittag mit zwei Bussen in die Einrichtung nach Unna-Massen gefahren wurden. Die Bezirksregierung Arnsberg hatte diese Möglichkeit der Unterbringung erarbeitet und angeboten.

Am Dienstag verkündete das Ordnungsamt folgende Zahlen im Arbeitskreis: 400 registrierte (also im Asylverfahren befindliche) Personen in der EAE Hacheney sowie aktuell 220 obdachlose Personen. In der Hauptschule im Stadtteil Derne befanden sich 140 registrierte Personen.

Erschwert wurde die Arbeit des Ordnungsamtes durch insgesamt 21 Personen, die ihrerseits Kontakt zu Kindern hatten, die an Windpocken erkrankt waren. Dieser Umstand führte dazu, dass das Gesundheitsamt für die EAE in Dortmund-Hacheney ab dem 9. Oktober einen Aufnahmestopp bis einschließlich kommenden Sonntag verfügt hatte.

Zwergschule in Loh als Aufnahmestelle

Im Arbeitskreis wurde geprüft, welche leerstehenden städt. Immobilien möglicherweise für die vorübergehende Aufnahme des vorgenannten Personenkreises in Frage kommen könnten. Nach Prüfung durch die Immobilienwirtschaft kristallisierte sich die geschlossene Zwergschule im Stadtteil Dortmund Loh an der Benninghofer Straße heraus. Bis nächsten Sonntag werden hier die 21 Kontaktpersonen untergebracht und durch European Homecare (EHC) betreut. Selbstverständlich dürfen sich diese Kontaktpersonen, die zurzeit alle gesund sind, aber theoretisch bis Sonntag noch an Windpocken erkranken könnten, frei bewegen.

Mit dieser Maßnahme wird erreicht, dass die EAE in Hacheney wieder voll arbeitsfähig wird. Allerdings muss zuvor noch ein weiteres Problem angepackt werden.

Flüchtlinge werden nach Aachen und Bielefeld gefahren

Die obengenannten 220 Obdachlosen in Hacheney plus die im Laufe des Dienstages noch hinzugekommenen Personen mussten untergebracht werden. Diesbezüglich wurde die Bezirksregierung in Arnsberg erneut um Unterstützung gebeten. Und diese kam prompt um 16 Uhr. Insgesamt 98 Personen wurden am Dienstag per Bus nach Stollberg bei Aachen gefahren und in einer dort vom Technischen Hilfswerk (THW) betriebenen Notunterkunft untergebracht. Weitere 20 Personen wurden ebenfalls per Bus in eine THW-Unterkunft bei Bielefeld gefahren.

Für die verbleibenden obdachlosen Flüchtlinge (ca. 130) wird die Feuerwehr die aktuell leer stehenden Turnhallen am Brügmannblock erneut als Notunterkunft herrichten.

Arbeitskreis tagt weiter

Stadträtin Waltraud Bonekamp und auch Stadtrat Martin Lürwer, der während der Sitzung den telefonischen Kontakt zum Regierungsvizepräsidenten Volker Milk hielt, würdigten in besonderem Maße den Arbeitseinsatz aller beteiligten Dienststellen der Stadt, der Bezirksregierung sowie des Landes. Nur gemeinsam wird es gelingen, die sich täglich veränderten Lagen zu bewältigen. Und eines steht fest: Die Flüchtlingsströme bleiben auch weiterhin unkalkulierbar.

Eine erfreuliche Mitteilung kam noch aus Arnsberg; die EAE in Hacheney wird voraussichtlich nur die vorübergehend in Unna-Massen noch nicht im Asylverfahren befindlichen Flüchtlinge wieder übernehmen müssen. Die in Köln, Gladbach und Bielefeld untergebrachten Personen werden nicht wieder nach Dortmund reisen müssen. Ihre Asylanträge werden, so Arnsberg, in Köln und Bielefeld in Zusammenarbeit mit dem jeweils zuständigen Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bearbeitet.

Der Arbeitskreis Flüchtlinge wird erneut tagen. Dann wird sich herausstellen, ob die getroffenen Entscheidungen und Maßnahmen gegriffen haben und der ordnungsgemäße Betrieb in der EAE Hacheney wiederhergestellt werden konnte. Denn nun gilt es, weiterhin mit Hochdruck zu arbeiten, um die Einrichtung wieder mit dem Regelbetrieb von 300 Personen zu fahren.

Mit anderen Worten: Rasche Bearbeitungen sollen für die zügige Abreise weiterer Flüchtlinge in die Zwischenunterkünfte (ZUE) in Schöppingen und Hemer sorgen.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-Süd aus Dortmund-Süd

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