Dortmunder genervt von Straßenlärm

Vom 9. Januar bis 13. Februar konnten Bürger auf der Lärmkarte der Stadt im Internet mit roten Fähnchen markieren und kommentieren, wo es ihnen zu laut ist. Blaue Fähnchen sind Orte, die wegen ihrer Ruhe geschätzt werden. | Foto: Stadt Dortmund
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  • Vom 9. Januar bis 13. Februar konnten Bürger auf der Lärmkarte der Stadt im Internet mit roten Fähnchen markieren und kommentieren, wo es ihnen zu laut ist. Blaue Fähnchen sind Orte, die wegen ihrer Ruhe geschätzt werden.
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„Wo, bitteschön, ist es zu laut?“ Das fragte die Stadt die Dortmunder Bürger per Internet. Die Aktion ist jetzt abgeschlossen. Eine nicht überraschende Erkenntnis: Dortmunds Straßen sind Lärmquelle Nummer eins.

Kein Vergnügen auf der Terrasse zu sitzen

„Der Lärm durch Autos an der oberen Domänen- und Leostraße ist immens.“ „Eigentlich ist die Kattenkuhle nur für Anlieger gedacht. Sie wird sehr oft als Abkürzung benutzt und zwar von Nichtanliegern. Der Verkehr hat in den letzten Jahren sehr zugenommen und das Sitzen auf der Terrasse ist oft kein Vergnügen mehr.“

Löchrige Lärmschutzwände

Das sind zwei von 1.251 Einträgen auf einer Lärmkarte der Stadt, bei der Bürger im Internet Punkte markieren und kommentieren konnten, wo und warum es ihnen zu laut ist, aber auch besonders leise und schützenswert.

Stephan Merchel beispielsweise beklagt, dass es in der Aplerbecker Mark, einem einst geschätzten Wohngebiet, sehr laut geworden ist - und zwar seitdem die B236 autobahnähnlich ausgebaut wurde. „Leider nicht bis zur A1, sondern sie endet in der Mark.“ Außerdem beklagt Merchel löchrige Lärmschutzwände und fragt: „Wie lange noch müssen wir damit leben?“

Zwei Drittel beklagen Straßenlärm

So wie Merchel geht es vielen. Der Verkehr ist Lärmverursacher Nummer eins. Das bestätigt auch die erste Auswertung der Stadt. 65 Prozent aller Bürger beschweren sich in ihren Beiträgen über Straßenlärm. Besonders im Fokus: die B1 und A45. „Aus dem nicht enden wollenden Lärm in dem Bereich A44/A45 werden wir in absehbarer Zeit die Konsequenzen ziehen und dem ,schönen‘ Persebeck ,ade‘ sagen. Die Aussichten auf Änderung bzw. Besserung sind nach unserer Auffassung mehr als gering“, ist in einem Beitrag zu lesen.

Auch Schienen- und Fluglärm stört...

In anderen Einträgen wird über Schienenlärm geklagt (10 Prozent) - für sieben Prozent ist dabei die Bahn, für drei Prozent die DSW21 verantwortlich. Es folgen Fluglärm (9 Prozent), durch den sich vor allem Bürger im Dortmunder Süden belästigt fühlen. Sieben Prozent der Nutzer fühlen sich durch Industrie und Gewerbe gestört. Zu allen 1251 Eintragungen gibt es 712 Diskussionsbeiträge.

... und der Nachbar sowieso

Auffällig hoch ist die Zahl der so genannten „anderen Lärmarten“. Viele fühlen sich durch Nachbarschaftslärm (Musik, Laubbläser, Rasenmäher), durch Lärm von der Kneipe um die Ecke oder „ungestümes Freizeitverhalten“ gestört.

Aber auch rund 70 blaue Fähnchen gibt es auf der Karte. Orte, die wegen ihre Ruhe besonders hervorgehoben werden.

Ergebnisse werden jetzt ausgewertet

Die Stadt will die Beiträge nun auswerten. Noch vor den Sommerferien will das Umweltamt die Bürger zu einer Informationsveranstaltung einladen und über die Ergebnisse informieren. Sie sollen Grundlage für einen Lärmaktionsplan sein, mit dem man die Wohn- und Lebensqualität verbessern will. Fluglärm allerdings ist davon ausgenommen - weil er die gesetzlichen Grenzwerte nicht überschreitet.

Die Lärmkarte finden Sie unter http://www.mach-ruhig-mit.de

Siehe auch http://www.lokalkompass.de/dortmund-sued/politik/wenns-vor-der-haustuer-laermt-buerger-sollen-der-stadt-sagen-wo-es-zu-laut-ist-d124698.html

Vom 9. Januar bis 13. Februar konnten Bürger auf der Lärmkarte der Stadt im Internet mit roten Fähnchen markieren und kommentieren, wo es ihnen zu laut ist. Blaue Fähnchen sind Orte, die wegen ihrer Ruhe geschätzt werden. | Foto: Stadt Dortmund
Das Logo der Aktion, mit der die Stadt für die Bürgerbeteiligung geworben hat. | Foto: Stadt Dortmund
Autor:

Peter J. Weigel aus Dortmund-Süd

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