Die Uni im Jahr 2030
So richtig fertig ist eine Universität wohl nie.
Gerade die technologischen Umbrüche der letzten Jahre fordern eine ständige Anpassung einer Uni. Deshalb wird die TU auf lange Sicht eine Baustelle bleiben.
Masterplan Wissenschaft
Dortmund verfügt bereits heute über eine reichhaltige Wissenschaftslandschaft. An sechs Hochschulen und 19 weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen sind derzeit über 9000 Beschäftigte tätig. Insbesondere mit der Einleitung des Strukturwandels Mitte des letzten Jahrhunderts von Kohle, Stahl und Bier zu Bildung, Wissenschaft und Technologie kann ein stetiger Bedeutungszuwachs dieser Branchen in Dortmund registriert werden.
Vor diesem Hintergrund hat sich die Stadt zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 in der Wissenschaftsgemeinschaft als ‚Wissenschaftsstadt’ anerkannt zu werden. Um die bereits geschaffenen Strukturen zu sichern und weiter zu qualifizieren, wurde im Jahr 2013 der Masterplan Wissenschaft vom Rat der Stadt beschlossen.
Darin wurden Maßnahmen definiert, die dazu beitragen sollten, eine zielgerichtete Entwicklung voranzutreiben und Verknüpfungen zwischen der Wissenschaft, der Wirtschaft und der Stadtgesellschaft zu erhalten und auszubauen. Folgerichtig enthält der Masterplan Wissenschaft als eine Maßnahme mit hoher Priorität die Aufstellung eines städtebaulichen Entwicklungskonzeptes für den Hochschul-, Wissenschafts- und Technologiecampus, dem herausragenden Wissenschaftsstandort Dortmunds.
Campus 2030
Die geplante städtebauliche und architektonische Entwicklung des Campusareals ist bereits seit Jahrzehnten ein wichtiges Thema in der städtischen Planung. Sowohl im Zuge der Gründung der Universität als auch später in den 1980er Jahren hat die Stadt Konzepte und Handlungsstrategien geliefert, wo und wie auf dem Campus gebaut werden soll. Die letzte gültige Planungsgrundlage für den Standort, die sogenannte Bereichsplanung ‚Universität und Umland’, ist mittlerweile über 25 Jahre alt und dementsprechend fortschreibungsbedürftig.
Aus diesem Anlass, dem klar formulierten Auftrag aus dem Masterplan Wissenschaft und der Fortschreibungsbedürftigkeit der eigenen städtischen Plangrundlagen, wu
rde in Kooperation der beteiligten Akteure ein Konzept erarbeitet, das die zukünftige Entwicklung des Hochschul-, Wissenschafts- und Technologiecampus Dortmund für die nächsten 20 bis 30 Jahre skizziert und von allen Beteiligten als gemeinsames Leitbild akzeptiert wird.
Text- und Kartenwerk
Das vorliegende Planwerk stellt in Text und Karten die beabsichtigten Entwicklungsziele für den Campus dar. Dabei wurden herausragende Einzelmaßnahmen wie die Neugestaltung des Zentrums sowie die Vervollständigung der Ost-West-Achse am Campus Nord, die Weiterentwicklung der Flächen für technologieorientierte Nutzungen Im Weißen Feld sowie der Ausbau des Landschaftsparks Rahmkebachtal hervorgehoben.
Bereits heute verfügt der Bereich um die Technische Universität als Herzstück des Campus über zahlreiche Stärken: eine hervorragende Verkehrsanbindung, verfügbare Flächenpotenziale, attraktive Freiraumstrukturen sowie die inhaltliche und räumliche Verzahnung von Hochschule, Wissenschaft und Technologie.
Darüber hinaus wurden weitere Chancen und Potenziale identifiziert. Deshalb wurde bei der Konzepterarbeitung der Fokus auf die Sicherung und Stärkung der vorhandenen Qualitäten gelegt. Ergänzend sollen maßvolle Erweiterungen und Ergänzungen den Campus weiter aufwerten.
Bauen am Campus Nord
Unterdessen wird auf dem Campus Nord weiter gebaut. Bereits 2013 investierte das Land rund 100 Millionen Euro. Mehrere Gebäude wurden durch Neubauten ersetzt, im nächsten Jahr soll endlich das neue Rechenzentrum der Informatiker in Betrieb gehen.
Das Seminargebäude konnte termingerecht übergeben werden, Verzögerungen gab es allerdings beim Neubau für die Physiker und Chemiker auf dem Campus. Im nächsten Jahr könnte der Baubeginn für einen weiteren Ersatzbau nebenan erfolgen.
Chemie-Schlange wird saniert
Gleichzeitig soll die "Chemie-Schlange" im Norden des Uni-Geländes saniert werden. Geplant ist außerdem der Neubau der Campus-Bibliothek. Ihre Fläche soll sich deutlich vergrößern, die Bauzeit ist auf sechs Jahre projektiert.
Ampel statt Kreisverkehr
Und auch im Umfeld tut sich etwas: An der Kreuzung Emil-Figge-Straße/Vogelpothsweg wird nun doch kein Kreisverkehr gebaut. Statt dessen werden die Ampelanlagen voraussichtlich 2018 dort erneuert. Das behindertenpolitische Netzwerk hatte wegen der besonderen Situation Bedenken geäußert, schließlich nutzten viele Blinde und Sehbehinderte die Enrichtungen der Uni, so das Argument. Die Politik folgte schließlich nach langen Diskussionen dem Netzwerk.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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