Clarenberg und Umgebung ist Sorgenkind Nummer 1 für Hörder Linke & Piraten
Hörde. Von wegen Nordstadt. Nirgendwo in Dortmund wohnen mehr Menschen mit Transferleistungsbezug als im Bezirk Clarenberg in Hörde. 47,1 Prozent sind es genau. Das heißt: Fast jeder zweite Bewohner im Bereich Clarenberg bekommt Hartz IV.
„Und damit ist nicht nur die Hochhaus-Siedlung gemeint, sondern der gesamte Bezirk bis zur Bahnlinie im Norden, also fast bis an den Phönixsee“, sagt Hans-Otto Wolf, Bezirksvertreter der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN in Hörde.
Seine Fraktion macht sich Sorgen wegen dieser bedenklichen Zahlen, die im Statistikatlas 2015 der Stadt Dortmund aufgelistet sind. „Kein anderer Erhebungsbezirk weist so hohe Werte auf“, sagt Hans-Otto Wolf und führt zum Beispiel auch die Jugendstatistik auf. Danach leben 62,3 Prozent !! aller Kinder unter 15 Jahren in einer Familie mit Hartz IV-Bezug. Selbst im städtischen Statistikatlas heißt es dazu: „Den höchsten Anteil weist einmal mehr der Bezirk Clarenberg auf.“
„Es reicht nicht, wenn man uns kommentarlos solche Zahlen vorlegt. Wir wollen wissen, welche Schlussfolgerungen und Aktivitäten aus derartigen Zahlen gezogen werden und mit welchen Konzepten diesen Zahlen begegnet werden soll“, sagt Hans-Otto Wolf. Seine Fraktion hat deshalb einen Antrag in der Bezirksvertretung gestellt und auf Beantwortung genau dieser Fragen gedrängt. Mit Erfolg. Die anderen Fraktionen unterstützen diesen Antrag; auch sie wollen Antworten und vor allem Lösungen.
„Nirgendwo in Dortmund gibt es prozentual mehr Kinder (6-18 Jahre) als im Clarenberg-Bezirk“, ergänzt Bezirksvertreterin Nadja Reigl (Fraktion DIE LINKE & PIRATEN). „Da ist doch wohl die Frage nach der Kinder- und Jugendpolitik legitim. Und wie sieht es aus mit Kitas oder Ganztagsschulen? Immerhin leben im Clarenberg-Bezirk in 52,7 Prozent aller Haushalte Alleinerziehende mit ihren Kindern.“
Hinzu komme noch eine weitere Statistik, betont Hans-Otto Wolf. Der Anteil der ausländischen Bevölkerung liege im Clarenberg-Bezirk bei über 30 Prozent. Hinzu kämen noch einmal 35,7 Prozent Bewohner mit Migrationshintergrund. „Auch da stellt sich die Frage, ob besondere Förderungen oder Maßnahmen notwendig und vorgesehen sind“, ergänzt Hans-Otto Wolf. „Ich denke da zum Beispiel an aufsuchende Kinder- und Sozialarbeit.“
„Wir, also die Stadt Dortmund, dürfen diese Spitzenwerte im Clarenberg-Bezirk nicht einfach hinnehmen, sondern müssen rechtzeitig etwas ändern, damit wir in Hörde nicht dauerhaft einen sozialen Brennpunkt bekommen“, sagen die beiden Bezirksvertreter.
Autor:Claudia Behlau, DIE LINKE+ aus Dortmund-Ost |
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