Baustelle Berghofer Straße wird für Anwohner zum Horror - Der Protest formiert sich
Die Berghofener Straße ist seit Jahren immer wieder Schauplatz großer Baustellen. Kanal, Strom, Wasser, Fahrbahndecke - immer wieder wurde die Straße aufgerissen. Dabei gingen ganze Existenzen zugrunde, weil die Baustellen den anliegenden Gewerbetreibenden die Kunden entzogen. Nun ist es wieder so weit: bis 2016 soll die Berghofer Straße rückgebaut werden.
Dagegen haben die Anwohner nichts, wohl aber gegen die Art und Weise, wie zur Zeit das Baustellenmanagement abläuft. Und auch die Dauer der Baustelle bis mindestens 2016 schlägt vor allem den Geschäftsinhabern mehr als auf den Magen.
„Zur Zeit stellen wir eine tägliche Umsatzeinbuße von 25 Prozent fest“, macht Matthias Badczyk vom Rewe Kamp-Markt an der Berghofer Straße deutlich. „Und wenn das für uns schon so krass ist, kann man sich vorstellen, wie es anderen Gewerbetreibenden ergeht, wenn das bis 2016 so weitergeht“, ergänzt er.
Mit ein Grund für die Kamp-Familie, eine Unterschriftensammlung zu initiieren, durch die die Berghofener Bürger ihren Unmut zum Ausdruck bringen konnten. „Wir haben über 1 200 Unterschriften bei 9 600 Einwohnern gesammelt - gegen die Dauer der Baustelle und gegen den Bau der Kreisverkehre“, so Badczyk. Denn in den Kreisverkehren - einer an der Busenbergstraße und einer an der Ostkirchstraße - sehen die Anwohner den Hauptgrund für die Länge der Baustelle. „Und die Kreisverkehre sind im Prinzip überflüssig“, so die Meinung in Berghofen.
Unterschriftenliste an Bezirksbürgermeisterin
Die Unterschriften wurden in der vergangenen Woche der Bezirksvertretung unter der Leitung der neuen Bezirksbürgermeisterin Barbara Blotenberg übergeben. „Auch wenn die Unterschriftenlisten formal nicht korrekt sind, kann ich über 1 200 Unterschriften nicht ignorieren,“ so die neue Aplerbecker Bezirksbürgermeisterin Barbara Blotenberg, die bei der Übergabe der Unterschriften gleich ihre „Feuertaufe“ erhielt - war es doch ihre erste Bezirksvertretungssitzung, die sie leitete.
Dabei kann sie den Ärger der Anwohner verstehen, sagt aber auch: „Die Planungen für den Rückbau der Straße sind bereits vor vielen Jahren erfolgt und die Anwohner sind immer mit einbezogen und informiert worden. Warum der Protest jetzt so vehement ist, kann ich nicht nachvollziehen“, so die Grünen-Politikerin.
Um das tun zu können, möchte sich Barabara Blotenberg selbst ein Bild von der Baustellensituation machen und am Dienstag, 8. Juli, von 16 bis 17 Uhr in Berghofen vor Ort sein. „Ich hoffe, dass mich ein sachkundiger Angestellter der Stadt begleitet, damit wir manche Dinge vielleicht direkt vor Ort klären können.“
Ob allerdings eine Stunde vor Ort reicht, um alle Kritikpunkte der Berghofer anhören zu können, bezweifelt nicht nur Matthias Badczyk. „Mehr als ärgerlich ist zum Beispiel, dass bereits die ganze Straße aufgerissen und Absperrgitter aufgestellt wurden, wo jetzt gar nicht gearbeitet wird“, nennt Robert Lettermann, 1. Vorsitzender der IG Berghofer Gewerbetreibender nur einen der Punkte.
Autor:Elke Böinghoff aus Unna |
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