Hörde
Von Wein und Räubern: Am Phoenix-See-Weinberg ernteten nicht nur die Winzer
Eigentlich wollte die neue Weinberg-Leiterin Tina Krachten, ausgebildete Winzerin aus der Pfalz, am Phoenix-See bei der traditionellen Weinlese ernten. Sie musste allerdings ziemlich teilen: mit Weinräubern und auch mit vielen Menschen, die Blätter für Weinlaubspeisen gepflückt hatten.
Abgelöst hatte Tina Krachten Helmut Herter, der den Weinberg seit der Pflanzung 2012 betreut hatte. Die sorgsam gepflegten Rebstöcke versprachen eine besonders gute Ernte. Wenn nicht Weinräuber in diesem Jahr die Trauben wie nie zuvor dezimieret hätten und ganze Familien, die Weinblätter pflückten.
Keine Selbstbedienung bitte
Das Pflücken der Blätter bekomme den Reben nicht gut, weil sie daraus den nötigen Zucker bildeten, bedauern die örtlichen Winzer. Es werde inzwischen versucht, durch Netze der Selbstbedienung etwas Einhalt zu gebieten. Das gelinge an dieser exponierten Stelle kaum. Der Weinberg wurde von der Emschergenossenschaft im Rahmen der Erforschung des fortschreitenden Klimawandels angelegt und wissenschaftlich begleitet.
Kinder halfen gerne mit
Die Wespen hätten dagegen nicht so stark gewütet, wie in den letzten beiden Jahren. Tina Krachten hatte zur Lese neben ihren Kindern Johanna, Magdalena und Leopold auch noch Gastkind Gustav mitgebracht. Der Nachwuchs erntete mit Freude. Die seit 2012 für den Weinberg ehrenamtlich tätigen Gabriele und Christoph Ebner und der Vorsitzende des Hörder Heimatvereins, Willi Garth, ernteten gekonnt, und mussten nebenbei viele Fragen wissbegieriger Passanten beantworten. Tina Krachten brachte die gekühlten Trauben in die Pfalz, wo ein Winzer sie gleich kelterte.
80 Liter Most mit 75 Grad Öchsle
Rund 80 Liter Most mit 75 Grad Öchsle waren das Ergebnis der mühevollen Arbeit im Steilhang am See. Der Lesetag endete mit Picknick und einem Glas Wein beim romantischen Sonnenuntergang. Diesen Bilderbuch-Sonnenuntergang im Weinberg am Phoenix-See fing Willi Garth ein.
Autor:Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd |
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