Sonntagmorgen am See

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Der Phoenix-See ist mittlerweile für viele Dortmunder eine feste Anlaufstelle. Zum Spazierengehen, zum Laufen, Radfahren oder Inlineskaten. Besonders die Wochenenden sind beliebt und bei schönem Wetter ist es entsprechend voll am See.

Ruhig und entspannt ist es aber noch frühmorgens an einem sonnigen spätsommerlichen Sonntag. Wenn Enten und Gänse noch nicht ganz wach sind, die ersten Jogger, Walker und Inliner ihre Runden drehen, wenn Hundebesitzer mit Fiffi den ersten Morgengang machen.

Die Männer vom Schiffsmodellbauverein Phoenix-See sind um 10 Uhr morgens schon mittendrin in ihrem Hobby. Sie haben den kleinen Steg in der Nähe der Hörder Burg bezogen, Klappstühle aufgestellt. Die Bötchen schwimmen zum Teil schon, einige werden gerade zu Wasser gelassen.

„Rund zehn bis zwölf Personen sind wir eigentlich immer am Wochenende, je nachdem wie das Wetter ist“, erklären die Männer. Die Gemeinschaft ist aus der IG Wischlingen Schiffsmodellbau hervorgegangen. Nach langen Überlegungen hatten sich die Modellbauer entschlossen, dem Revierpark Wischlingen den Rücken zu kehren und auf dem Phoenixsee zu fahren.

Die kleinen und großen Segelboote und die Tretbötchen dümpeln im Wasser, bald werden sie ins Winterquartier gehen – im Oktober wird abgesegelt auf dem See. Am Kai bereiten sich die verschiedenen Betriebe auf die kommenden Kunden vor. Die Eisdiele bestückt die Eisbar, an einem warmen Sonntag ist das die Ruhe vor dem Ansturm.

Schon mehr Betrieb ist beim Bäcker. Hier versorgen sich viele am Sonntagmorgen mit frischen Brötchen und einer Zeitung, auch die Tische draußen sind schon gut besetzt. Der mobile Kaffestand bereitet den Tag vor, nach und nach kommen mehr Spaziergänger und Freizeitsportler. Beate Gaide wohnt im Kreuzviertel. Fast jeden Sonntag ist sie mit Tretroller und Hund am See, geht, oder besser fährt dann eine ganze Runde, rund 3,4 Kilometer sind das.

Horst Weihrich ist einer, der die Gegend noch ganz anders kennt. „Vor 35 Jahren, da habe ich hier bei Hoesch gearbeitet“, erzählt er. An der Thomasbirne hat er gestanden, jetzt ist sie auf der Kulturinsel nur noch ein Relikt aus vergangenen Tagen. Ein bisschen wehmütig fühlt sich das an, sagt er. Dass der See so gut angenommen wird, das freut ihn. Doch er sagt auch: „Man hätte in Hörde viel mehr Arbeitsplätze schaffen müssen. Es gibt noch zuviele Arbeitslose hier.“

Heute hat er einen ganz besonderen Job: Weihrich ist in der Hörder Sektion des Sauerländischen Gebirgsvereins, einmal im Jahr grillen die Mitglieder des Wandervereins im Sauerland, heute sind die Freunde aus Finnentrop und anderswo mal zum Gegenbesuch nach Dortmund gekommen. Sie wollen sich den See angucken.

„Kaum zu glauben, dass das mal ein Stahlwerk gewesen ist“, staunt eine ältere Frau. Horst Weihrich führt die Gruppe um den See, erklärt und hat Zahlen parat. Er weiß auch, dass viele Menschen nicht nur aus Dortmund, sondern auch aus der Umgebung zum See kommen.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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