Wildbienenhilfe & Blühflächen winterfest machen
Gartentipps für einen bienenfreundlichen Herbst

Foto: Gänseblümchen im Frost - Fotomontage - Bildmaterial Pixabay
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  • hochgeladen von Sebastian Everding

Die Tage werden kürzer, die Nächte immer kühler – spätestens jetzt ist es an der Zeit, Garten und Balkon auf den bevorstehenden Winter vorzubereiten. Dabei kann man mit zahlreichen einfachen Dingen Wildbienen und anderen Insekten das Überleben erleichtern.

Der Garten – einfach mal nichts tun!

Als ersten und besonders wichtigen Tipp sollten Gartenbesitzer*innen dem Impuls widerstehen, verblühte Blumen zurückzuschneiden. „In den Stängeln überwintern viele Solitärbienenarten als Biene oder als Bienenpuppe im Kokon. Entsorgt man die Stängel, entsorgt man auch die Wildbienen.“, erklärt Christian Bourgeois, Initiator der Bienenretter aus Frankfurt.

Beliebt sind markhaltige und hole Stängel sowie Ranken wie Königskerze, Beifuß oder Heckenrosen. „Durch die monotonen Rasen- und Steingärten fehlt es den Wildbienen oft an Nistmöglichkeiten.“, betont Bourgeois. Nicht ohne Grund stehen 300 von 560 heimischen Wildbienenarten auf der Roten Liste. Alte Blütenbestände sollten deshalb über den Winter stehen gelassen und erst im Frühjahr abgeschnitten werden.

Als Kompromiss sollten alle, die es sich nicht für den kompletten Garten vorstellen können zumindest eine Art „wilden Streifen“ belassen. Gerade solche Abschnitte im Garten erfreuen auch den summenden Nachwuchs, denn manche Wildbienenarten legen ihre Eier gerne in hohle Pflanzenstängel, andere Nisten sich lieber in Sand- und Steinhaufen oder Totholz ein.

Um den ausgehungerten Insekten nach der langen Winterpause ein ordentliches Festmahl zu bieten, können bis in den frostfreien Dezember noch Frühblüher wie beispielsweise Krokusse gesetzt werden. Diese helfen gerade der Hummel, welche im Frühjahr als eine der ersten Wildbienenarten durch den Garten schwebt, Nahrung zu finden.

Blühflächen winterfest machen

Wichtig wäre hier, dass zumindest ein Teil der Fläche für Insekten unberührt bleibt. Der Boden sollte dabei im Idealfall nur leicht bearbeitet werden. Werden Pflanzen geschnitten, so ist es ratsam, dass die Samenkapseln gut ausgeschüttelt werden. Diese und evtl. zusätzlich ausgesäte Samenmischungen sollten flach in die Erde gebracht und mit dem Rechen nur leicht eingearbeitet werden. Eine lockere Laubschicht kann gerne liegen bleiben, denn diese schützt die Flächen und winterharten Pflanzen vor Frost.

Balkonkästen winterfest machen

Abgestorbene oder verwelkte Pflanzenteile können abgeschnitten werden. Winterharte Pflanzen können draußen, geschützt und trocken an der Hauswand am Boden überwintern. Über den Winter sollte man dabei den Boden nicht austrocknen lassen. Das Wasser sollte jedoch ablaufen können, um Staunässe zu vermeiden. Sollten die Balkonpflanzen nicht winterhart sein, dann empfiehlt sich der Aufenthalt in Keller, Garage oder im Treppenhaus. Empfindliche Pflanzen können zudem mit Tannenzweigen, Stroh oder Reisig luftig abgedeckt werden.

Autor:

Sebastian Everding aus Dortmund-Süd

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