Fossilien und Mineralien vor der Haustür auf der Spur
Mineralien und Versteinerungen werden auf den regelmäßig stattfindenden Börsen, z.B. im November in einer der Westfalenhallen, zum Kauf angeboten. Mir macht es allerdings mehr Spaß, Mineralien und Versteinerungen selbst zu finden. Dafür muss man eigentlich auch nicht weit fahren und nicht viel Zeit aufwenden. Das Museum für Ur- und Frühgeschichte im Wasserschloss Werdringen bietet über das Jahr verteilt mehrere Exkursionen in Steinbrüche der näheren Umgebung an, in die man als Privatperson normalerweise gar nicht rein kommt. Neben dem Kalksteinwerk in Hagen-Hohenlimburg gibt es auch Exkursionen zu den Sandsteinbrüchen in Wetter-Albringhausen und im Dortmunder Süden, in Syburg.
Vor dem Steine klopfen kommt allerdings immer eine kleine Wanderung, von Parkplatz des Steinbruchs zu den Fundstellen. Der Veranstalter weist darauf hin, dass man unbedingt festes Schuhwerk mitbringen soll. Nach meiner eigenen Erfahrung ist dies auch wirklich wichtig, denn man kann immer mal mit dem Fuß in eine Steinspalte gelangen oder auf Geröllhängen abrutschen. Helme und Sicherheitswesten stellt jeweils der Veranstalter. Für Kinder (ab 8 Jahre) gibt es auch kleinere Helme.
Neben Getränken und ein bisschen Verpflegung kann es nicht schaden auch Hammer und Meißel mitzubringen. Zum Abtransport der Fundstücke ist es von Vorteil, Taschen oder Rucksäcke mitzubringen, die auch einiges an Gewicht aushalten. Außerdem sollte man solche Taschen wählen, die man gut über die Schulter gehängt tragen kann. Die Wege aus den Steinbrüchen heraus führen zwar bergab, aber wer viel gefunden hat und mitnehmen will, sollte bedenken, dass man am Ende seine Beute auch noch zurück zum Auto tragen muss. Hier überschätzt man seine Kräfte und seine Ausdauer leicht.
Bevor die Teilnehmer auf die Mineralien losgelassen werden, führt der jeweilige Exkursionsleiter kurz in die geologischen Gegebenheiten vor Ort ein. Vor 380 Millionen Jahren lag Hagen zum Beispiel am Rande eines tropischen Urmeeres. Der Kalkstein, der dort gebrochen wird, geht auf die damaligen Korallenriffe zurück. In den Kalksteinablagerungen finden sich daher Überreste von Korallen, Schwämmen, Armfüßern, Muscheln und Schnecken. An einer anderen Stelle im Steinbruch kann man in großen Geröllbrocken kristalline Stufen finden, deren Farbe von weiß bis braun reicht, je nach enthaltenen Mineralien im Boden. Auch beim Abschlagen dieser Kristalle sind Hammer und Meißel von großem Vorteil.
In Wetter und Dortmund hingegen wird in den Steinbrüchen Sandstein abgebaut, der sich vor Jahrmillionen durch Sedimentablagerungen gebildet hat. Hier kann man zwischen den einzelnen Sedimentschichten Pflanzenreste und Abdrücke von Stengeln und Blättern finden. Ein Meißel hilft dann, die einzelnen Sandsteinschichten aufzuspalten.
In Wetter-Albringhausen kommt auch ein Kohleflöz zu Tage, der eine Dicke von bis zu 45 cm aufweist. An Mineralien kann man Pyrit/Makasit finden.
Im September 2012 finden jeweils Exkursionen nach Hagen-Hohenlimburg (09.09.), nach Wetter-Albringhausen (22.09.) und nach Syburg (29.09.) statt. Um vorherige Anmeldung wird jeweils gebeten unter 02331/ 207 2740. Falls die Mindestteilnehmerzahlen nicht erreicht werden, sagt der Veranstalter die Exkursion rechtzeitig vorher telefonisch ab. Das Entgelt in Höhe von 12 Euro wird jeweils direkt vor Ort und in bar erhoben. Man sollte am besten abgezähltes Geld mitbringen.
Autor:Susanne Schwager aus Dortmund-Süd |
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