Erster Wein vom Phoenix-See

Ullrich Sierau und Dr. Jochen Stemplewski probierten den Phoenix-See-Wein. | Foto: Klinke
  • Ullrich Sierau und Dr. Jochen Stemplewski probierten den Phoenix-See-Wein.
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Es ist soweit: Der erste seit dem Mittelalter in Dortmund angebaute Wein ist gekeltert und abgefüllt – die allererste (!) Flasche des trockenen Weißweins „Neues Emschertal – Phoenix 2014“ überreichte Dr. Jochen Stemplewski, Chef der Emschergenossenschaft, am Freitag Oberbürgermeister Ullrich Sierau.

Dortmund-Hörde. Die Übergabe des von der Emschergenossenschaft am Phoenix-See angebauten Weins fand direkt am Weinberg am Nordufer des Sees statt. Die wissenschaftliche Begleitung des Experiments lieferte bislang äußerst positive Ergebnisse. Die Emschergenossenschaft überlegt daher mittlerweile, den Weinanbau unter den Aspekten Urban Gardening und Grünflächengestaltung auf weitere Teile des Emscher-Laufes auszuweiten. Vielleicht gibt es in einigen Jahren ja sogar einen rund 60 Kilometer langen Weinberg auf der Südseite des Emscher-Deiches.

Man dachte an einen Aprilscherz

Für reichlich Schlagzeilen (und sicherlich auch Kopfschütteln) sorgte die Emschergenossenschaft im Frühjahr 2012 mit der Nachricht, sie würde in Hörde einen Weinberg an den Ufern der renaturierten Emscher anbauen. Viele hielten es für einen Aprilscherz, einen PR-Gag oder einen vorprogrammierten Flop. Doch das Ganze war ernst gemeint: Vor dem Hintergrund steigender Starkregenereignisse wollte die Emschergenossenschaft als der regionale Wasserwirtschaftsverband auf eine unübliche Art und Weise veranschaulichen, dass der vielzitierte Klimawandel kein „Gespenst“ ist, sondern Realität - denn ohne ihn wäre der Weinanbau im Emschertal gar nicht möglich.

Weingartenschüler halfen bei der Ernte

Einer der ersten Anstöße für die Idee des Weinanbaus kam unter anderem von Willi Garth vom Heimatverein Hörde, der die mittelalterliche Tradition des Hörder Weinanbaus wiederbeleben wollte. Umgesetzt wurde die Idee von der Emschergenossenschaft zusammen mit der Stadt und der Phoenixsee-Entwicklungsgesellschaft.Im Mai 2012 wurden die ersten Rebstöcke (99 insgesamt) gepflanzt. Die erste Ernte im Herbst 2013 wurde noch an Kinder der benachbarten Weingartenschule am See verschenkt – sie halfen bei der Ernte. Die zweite Ernte im Spätsommer/Herbst 2014 schließlich wurde zur Produktion des Weins verwendet. Das finale Ergebnis: rund 35 Liter feinster Phoenix-Wein.

Premieren-Flaschen für den guten Zweck

Die Emschergenossenschaft als Bewirtschafter des Weinberges übergab die erste Flasche nun an Oberbürgermeister Ullrich Sierau. Die anderen Flaschen des Erstlings sollen im Sommer im Rahmen eines Charity-Events unter das Volk gebracht werden. Der Erlös soll einem sozialen Zweck zu Gute kommen. Die Aktion wird voraussichtlich im August in einer lokalen Gastronomie in der Nähe des Phoenix-Sees stattfinden.
Genaue Details dazu wird die Emschergenossenschaft rechtzeitig über die Medien und über ihre eigenen Informationskanäle mitteilen (im Internet auf www.eglv.de, über Twitter: @EGLVde oder auf dem Emscher-Lippe-Blog: blog.eglv.de).

Autor:

Uwe Petzold aus Dortmund-Süd

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