Zwei Menschen ohne Geschichte - Warten auf Godot an der Naturbühne
Die Naturbühne Hohensyburg, die bekannt ist für ihre großen Sommerproduktionen, zeigt dieses Frühjahr im Innenraum Samuel Becketts berühmtestes Werk „Warten auf Godot“. Am 25. April findet um 20 Uhr die Premiere statt, die die Spielzeit der Naturbühne eröffnen wird.
Wladimir und Estragon, zwei Menschen ohne Geschichte, treffen sich jeden Tag im Nirgendwo um auf Godot zu warten. Nur wissen sie nicht, wer Godot ist, was er von ihnen will oder sie von ihm, und ob er überhaupt jemals kommen wird. Oder wer Pozzo und Lucky sind – der eine ein Herrscher und der andere ein Diener – und warum sie ihnen immer wieder begegnen. „In dieser ungeheuren Verwirrung ist eines klar: Wir warten darauf, dass Godot kommt“, sagt Wladimir zu Estragon.
„Meine Stücke sind nur Spiel. Erst andere Leute haben daraus Ernst gemacht“, so Samuel Beckett. An diesem Zitat hat sich das kleine Ensemble um Regisseurin Kirstin Cramer bei der Erarbeitung des Stückes orientiert. Sie wollten sich loslösen von Interpretationen und Erklärungen des Werkes. Die Konzentration lag auf dem Text als solches, der, gefüllt mit Witz und absurden Charakteren, dem Zuschauer selbst Raum lässt zu überlegen, wer denn nun Godot ist. Zeit, Ort und Handlung bleiben abstrakt und pur ganz im Sinne von Becketts Stück.
Regisseurin Kirstin Cramer hat das Stück ausgesucht, um den jungen Schauspielern die Möglichkeit zu geben, sich in anspruchsvollen Rollen in einem kleinen Ensemble ausprobieren zu können. „Die Darsteller haben bei der Arbeit an Godot Grenzen entdeckt und sind darüber hinweg gelaufen“, so Cramer, die stolz auf die Leistung der jungen Schauspieler ist. Seit mehr als 10 Jahren bietet die Naturbühne Hohensyburg auch im Innenraum Stücke an. Vor allem die Weihnachtsmärchen sind sehr beliebt. Doch erst mit „Frühlingserwachen“ im letzten Herbst hat sich die Naturbühne auch an schwierigeren Stoff heran getraut. Die kleine Innenraum-Bühne bietet den Schauspielern und den Zuschauern die Möglichkeit eines viel näheren und intensiveren Theatererlebnisses.
Die Zuschauer können sich auf einen Abend freuen, bei dem ungefähr 2 Stunden ohne Pause auf unterhaltsame Weise auf Godot gewartet wird.
Aufführungstermine: 25./26. April, 2./3./9./10. Mai, jeweils 20 Uhr
im beheizten Bühnenheim der Naturbühne. Einlass: 19.45 Uhr. Wegen der wenigen Plätze im Bühnenheim sollten Karten frühzeitig gesichert werden unter www.naturbuehne.de.
Autor:Sina Weber aus Schwerte |
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