Hörder Stahlgeister aus Schokolade

In den Werken des Hörder Künstlers Franz-Josef Oberkönig lebt die lange Stahltradition des Vororts weiter.

Dortmund-Hörde. Ab dem 12. Oktober zeigt er neue Arbeiten aus seinem Stahlgeister-Zyklus in der Pâtisserie von Monika Wechsler. Passend zum Ausstellungsort feiern die Stahlgeister Auferstehung in einem ungewöhnlichen Material: als Schoko-Stahlgeister – von Konditormeisterin Monika Wechsler aus feinsten Zutaten handgemacht.

Schon seit mehr als zehn Jahren nimmt die Vergangenheit des Stahlstandorts Hörde in den Arbeiten Franz-Josef Oberkönigs Gestalt an. Aus dem Staub der verlassenen Industriestätten seien die Stahlgeister entstanden, sagt er. Er hat sie gebannt, als Skulpturen und auf Papier: als Erinnerungsanstöße und Fantasie-Denkmäler.

Im Mai 2002 mietete Oberkönig ein Atelier in der Hörder Burg. Der Blick auf das riesige Stahlwerk Phoenix-Ost, nächtliche Spaziergänge auf der Abriss-Baustelle und die Schattenbilder einer kleinen Stahlblech-Plastik inspirierten ihn zu den ersten Stahlgeistern, die er 2004 erstmals in der Hörder Stadtteil-Bibliothek ausstellte. In den folgenden Jahren hat Oberkönig die Stahlgeister weiterentwickelt. Immer wieder waren sie in Ausstellungen zu sehen – und immer wieder in Hörde.

Monika Wechsler ist Pâtissière und Buchautorin und wie Oberkönig eine passionierte Künstlerin auf ihrem Gebiet. Die Stahlgeister haben sie zu neuen Pralinenvariationen inspiriert: in den Geschmacksrichtungen Wacholder-Vanille, Johannisbeere und Vollmilch-Malzbier. Zutaten, die an die Vergangenheit erinnern, als in Dortmund die Hochofenfeuer brannten und Bier gebraut wurde. Johannis- und Wacholderbeeren gab es dazu in nahezu jedem Schrebergarten

Die Ausstellung „Der Stahlgeist in Schokolade“ ist ab Samstag, 12. Oktober um 11 Uhr, in der Pâtisserie von Monika Wechsler, Hermannstraße 130, zu sehen und läuft bis zum 22. Dezember 2013: donnerstags und freitags von 11 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 18 Uhr und an Sonntagen von 11 bis 16 Uhr.