Geben ist schöner als Nehmen? Hombrucher Givebox lebt vom Geben UND Nehmen
Hat so etwas nicht jeder zu Hause? Sachen, die man eigentlich nicht mehr braucht. Die nur herumstehen und Platz wegnehmen. Die für die Müllkippe viel zu schade sind. Wohin damit? Ab sofort gibt es eine hervorragende Lösung. Nachhaltig, praktisch und umweltfreundlich! Dortmunds erste von Jugendlichen erbaute Givebox wird am Epi-Zentrum, der Jugendfreizeitstätte (JFS) in Hombruch, aufgestellt.
Eine Givebox, was ist das? „Damit kann man alte, aber gut erhaltene Sachen weiterverschenken“, erläutert die stellvertretende JFS-Leiterin Melanie Michels.
Die Idee zu diesem Projekt hatte die langjährige freie Mitarbeiterin Melissa Kautz: „Wegwerfgesellschaft muss nicht sein!“ Die Nutzung ist denkbar einfach: Wer etwas weitergeben möchte, stellt, legt oder hängt es in die Epi-Givebox.
Wer etwas gegeben bekommen möchte, nimmt es aus der Givebox mit. Ohne Kosten und ohne Verpflichtungen. Für ein Dankeschön oder persönliche Gedanken liegt ein Gästebuch aus. Gegeben werden darf fast alles: Bücher, Kleidung, Schuhe oder funktionierende Geräte, aber keine Möbel und auf keinen Fall Müll.
Denn die Epi-Givebox ist innen so gemütlich wie ein kleines Wohnzimmer - und soll es auch bleiben. Eine Kleiderstange, Regale, Holzkästchen, Plastikboxen, Bügel und Bilderrahmen gehören zum Inventar des mobilen Holzhäuschens. Sie dienen dazu, dass die Sachen bis zur Mitnahme gut aufgehoben sind.
Dafür haben Melanie Michels, Melissa Kautz und die Besucher Jonas Hartmann und Marcel Meergans fast drei Monate lang gesägt, geschraubt, tapeziert und eingerichtet.
Und das nicht nur, weil sie nett sind. „Ich habe mitgeholfen, damit alte Sachen wieder verwendet werden können“, sagt der 16-jährige Jonas. Marcel (18) aus Hombruch „hilft eigentlich immer“ und hat diesmal fast das komplette Dach gebaut.
Der Projekthintergrund passt genau in das Konzept des Epi-Zentrums. „Schon seit über einem Jahr beschäftigen wir uns in unterschiedlichen Projekten intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit“, erklärt Melanie Michels.
Dafür gibt es viel Beifall von der zuständigen Fachreferentin Angelika Schmitt. „Ich freue mich sehr darüber, wie viele kreative Ideen die Mitarbeiterinnen zu diesem Thema entwickeln“, sagt die Sozialarbeiterin des Jugendamtes.
Künstler gesucht zur Verschönerung
Zurzeit präsentiert sich die Givebox noch im nüchternen Baumarkt-Holzoutfit. Das soll nicht so bleiben. Das Äußere soll in Graffiti-Technik künstlerisch gestaltet werden.
Die Organisatorinnen von der JFS stellen sich dafür eine Dortmunder oder Hombrucher Skyline, vielleicht aber auch ein nachhaltiges oder naturbezogenes Motiv vor. Deshalb suchen sie dringend einen guten Graffiti-Künstler, der bereit ist, ein schönes Bild auf ehrenamtlicher Basis zu sprayen. Die Farben werden vom Jugendamt gestellt.
Interessenten können sich ab sofort melden: Jugendfreizeitstätte Hombruch „Epi-Zentrum“, Kieferstraße 32, 44225 Dortmund, 0231/ 71 13 52.
Und so funktioniert's:
Die Epi-Givebox kann zu den Öffnungszeiten der JFS Hombruch (Dienstag bis Samstag von 15 bis 22 Uhr, nicht während der Schulferien) genutzt werden.
Jede und jeder kann geben und gegeben bekommen.
Sachen, die nach zwei Wochen niemand mitgenommen hat, sind wieder
abzuholen.
Ein Weiterverkauf der geschenkten Dinge ist nicht erwünscht.
Nutzen Sie das Gästebuch, um „Bitte“ und „Danke“ zu sagen.
Halten Sie Ordnung und räumen Sie auf, wenn etwas stört.
Autor:Lokalkompass Dortmund-Süd aus Dortmund-Süd |
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