Dortmunds Ahnenforscher profitieren von Zusammenarbeit mit den Mormonen
In einem großen, hellen und schön ausgestatteten Raum sitzen Menschen gebannt vor Computerbildschirmen, blättern durch mitgebrachte Dokumente und Fotos, fachsimpeln und helfen sich gegenseitig. Diese Frauen und Männer haben eines gemeinsam: sie teilen das populäre Hobby der Ahnenforschung und versuchen, neue Erkenntnisse über ihre Vorfahren und deren Lebensumstände zu finden. Sie erforschen ihre eigene Familiengeschichte.
So geschehen letzten Freitagabend bei der "Roland-Werkstatt für Familienforschung", einem Treffpunkt für Ahnenforscher in Dortmund-Brünninghausen.
Angela Sigges, Vorsitzende des alt eingesessenen Dortmunder Ahnenforschervereins "Roland zu Dortmund" erklärt: "Ahnenforschung boomt und immer mehr Menschen hegen den Wunsch, ihren Nachkommen die Familiengeschichte zu hinterlassen."
Doch Ahnenforschung ist nicht ganz einfach. Wie und wo findet man überhaupt Informationen über die eigenen Ahnen?
"Um beginnenden und fortgeschrittenen Ahnenforschern bei der Erforschung der eigenen Familiengeschichte Hilfe zukommen zu lassen, haben wir vor einiger Zeit die Einrichtung unserer Roland-Werkstatt für Familienforschung beschlossen", sagt Sigges. "Dazu haben wir uns zu einer Zusammenarbeit mit den Mormonen in Dortmund entschieden, die das Zentrum für Familiengeschichte betreiben. Das war eine sehr gute Entscheidung, die sich als äußerst wertvoll und wichtig für uns Ahnenforscher erwiesen hat!"
Die weltweit über 14 Millionen Mitglieder der im Jahre 1830 von Joseph Smith in Amerika begründete "Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage" - die im Volksmund "Mormonen" genannt werden - betreiben aus religiösen Gründen Ahnenforschung und besitzen die weltgrößte Sammlung familiengeschichtlicher Dokumente und stellen diese nunmehr digitalisiert jedem Interessierten kostenfrei über "FamilySearch" zur Verfügung. FamilySearch betreibt wiederum weltweit über 4.600 Zentren für Familiengeschichte, in denen ehrenamtlich tätige Mitarbeiter Ahnenforschern fachkundige Hilfe leisten. Eines davon in Dortmund-Brünninghausen.
"Wir haben durch die hervorragende Zusammenarbeit zwischen dem Roland und dem Zentrum nicht nur die Möglichkeit, den vielen Ahnenforschern aus Nah und Fern einen kosten- und mitgliedschaftsfreien Treffpunkt anzubieten, sondern auch den gigantischen familiengeschichtlichen Fundus von FamilySearch anzuzapfen, der weltweit einmalig ist.", Angela Sigges ist begeistert. "Nicht nur das! In den Zentren kann man auch ansonsten kostenpflichtige große Internet-Ahnenforschungsportale wie zum Beispiel Ancestry, MyHeritage, Geneanet, Find my Past und viele andere kostenlos nutzen! Und zu alledem kommt noch das geballte Wissen von erfahreneren Ahnenforschern, die selbstverständlich gerne jedem anderen hilfreich zur Seite stehen!"
Vor einem der Computerbildschirme sitzt ein begeisterter Besucher der Roland-Werkstatt für Familienforschung, der gerade im Internet in digitalisierten Kirchenbüchern nach seinen Ahnen sucht. "Heute Abend bin ich hier in der Roland-Werkstatt für Familienforschung Dank fachkundiger Hilfe bei meiner Ahnenforschung einen großen Schritt weitergekommen!"
Und so wird auch in diesem Fall nicht nur eine weitere Ahnentafel die Wohnzimmerwand zieren, sondern das auch Wissen um die Herkunft und Wurzeln der eigenen Familie an die nachfolgenden Generationen weitergegeben und bewahrt werden können.
Die nächste Roland-Werkstatt für Familienforschung findet am Freitag, dem 26. Januar 2018 um 17.00 Uhr im Zentrum für Familiengeschichte in der Carl-von-Ossietzky-Straße 5, 44225 Dortmund-Brünninghausen statt. Informationen dazu gibt es auf www.roland-zu-dortmund.de
Autor:Georg Palmüller aus Kamen |
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