Blick zurück nach vorn . IndustrieKultur aus Sicht von Rita-Maria Schwalgin
Nein, aktuelle Fotos findet man nicht im Haus Rode. Die ab 5. April im Rode ausgestellten Fotografien von Rita-Maria Schwalgin zeigen ihren ganz individuellen Blick auf die größte und wohl zeitlich längste Baustelle der Stadt Dortmund: den Umbruch auf Phoenix Ost und West.
Der Schwerpunkt liegt auf den Jahren vor der Seeflutung, „damals“ als der Stahlstandort Hörde verschwand, Neues erst zu erahnen war, Skeptiker ihre Kritik formulierten. Sicher werden „Neubürger“ die Fotografien ganz anders betrachten als Alteingesessene, die eventuell sogar dort malochten oder als z. B. die Hausfrau, die nie ihre Wäsche raushängen konnte.
Der fotografische Blick durch die stahlblaue Studentenbrille von Rita-Maria Schwalgin ist typisch für sie. Es ist ihre individuelle Sicht; der Fokus liegt auf einem winzigen Detail oder dem großen Ganzen. Weder dokumentarisch noch verklärend. Durch das Aluträgermaterial scheinen die Fotos, je nach Lichteinfall, lebendig und entrückt zugleich. Dies lässt Raum für Erinnerungen und auch Vergleiche. Was wurde daraus? Fußläufig zum Hochofen und Phoenixhalle, die nun als Warsteiner Music Hall eine neue Zukunft erhält oder dem künstlichen See mit seiner teils futuristischen Randbebauung und dem Altbestand mit völlig anderer Bewohnerstruktur kann der Betrachter selbst reflektieren. Was dachte ich damals, was erkenne ich heute?
Eröffnung am Donnerstag, 5. April 18 Uhr mit Musik und Gespräch
anschließend ab 19 Uhr das „offene Mikrofon“
Das Neumarktwohnzimmer bildet für den „Blick zurück nach vorn“ einen perfekten Rahmen: Es scheint die Zeit still zu stehen.
Das Hauptmotiv, die Brille, fand übrigens ein Geschäftsmann ganz faszinierend: „Erler Optik Hören und Sehen“ (Hermannstr. 63/Haus am Markt) hat drei großformatige Varianten mit Hörder Motiven als Eyecatcher in seinem Laden.
Autor:Rita-Maria Schwalgin aus Dortmund-City |
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