Aplerbeck
"Kirchen-Krimi" - In St. Ewaldi hat ein Pfarrer erfolgreich den Räuber gejagt
Krimis liest er gern im Urlaub und auch Pater Brown eifert er eigentlich nicht nach, wenngleich Pfarrer Ludger Hojenski aus der Gemeinde St. Ewaldi in diesen Tagen zum erfolgreichen Detektiv wurde.
Aber eigentlich, wehrt er bescheiden seine kriminalistischen Verdienste ab, eigentlich sei es Verwaltungsleiter Krüger gewesen, dem das Lob zustehe.
Immer wieder hatten Einbrecher die Kirche heimgesucht und Kupferrohre und Kupfer von der Dacheindeckung gestohlen. Und nach den räuberischen Übergriffen auf die Kirche versuchten sie es dann im Gemeindehaus an der Egbertstraße.
Verwaltungsleiter ist auch Jäger
In einem Beratungsgespräch informierte die Polizei über den Einsatz von Fototechnik. Verwaltungsleiter Krüger habe dann das technische Wissen und den nötigen Spürsinn bewiesen ("Er ist Jäger", lächelt Pfarrer Hojenski) und versuchte, die Einbrecher per Kamera und Bildübertragung zu erwischen. Die letzte Kamera installierte Ludger Hojenski noch am Freitagabend im Gemeindesaal. Gesendet wurden Bilder, die sie einfingen, auf sein Handy und das des Verwaltungsleiters. Und gleich am Montagmorgen um 3 Uhr meldete sich die Kamera mit Bild eines Fremden im Gemeindesaal.
Erfolglose Flucht
Der Pfarrer rief die Polizei an, auch den Verwaltungsleiter, blieb im Dunkeln, bis die Polizei eintraf. Die rückte mit vier Fahrzeugen an und Hundeführer. Der Einbrecher war zwar schon geflohen, aber er konnte in der Umgebung gestellt werden. Von 3.10 Uhr bis 4.15 Uhr dauerte der Einsatz. Fünfmal hatten die Einbrecher St. Ewaldi beraubt. "10 000 Euro plus beträgt der Schaden", erzählt Pfarrer Hojenski.
Und selbst vor dem Werkzeug des Elektrikers, der die neuen Leitungen verlegen musste, machten sie nicht Halt. Ersetzt werden die Kupferrohre an der Kirche nun nicht mehr durch Kupfer, sagt der Pfarrer. Aber das Dach biete natürlich noch einiges des wertvollen Metalls. Aber immerhin leisten die Kameras jetzt erwiesenermaßen Schutz.
Großes Lob von der Polizei
Und gar nicht so einfach sei die Installation gewesen, berichtet er. Sie mussten schließlich so eingebaut werden, dass sie weder sofort erkennbar waren, noch Kinder oder deren Eltern vom benachbarten Kindergarten zufällig mit ins Bild brachten. Großes Lob für den Pfarrer spendet jetzt die Polizei. Und sicher auch seine Gemeinde.
Der mutmaßliche Einbrecher (49) mit Wohnsitz in Dortmund ist der Polizei bereits bekannt. Er wurde zunächst ins Gewahrsam eingeliefert. Die Kriminalpolizei ermittelt gegen den Mann, gegen den keine besonderen Haftgründe vorlagen.
Die Beratungsstelle der Dortmunder Kriminalpolizei informiert kostenlos und unabhängig über mechanischen und digitalen Schutz vor Einbrechern. Kontakt unter Tel. 132 7950.
Autor:Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd |
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