Nachwuchs ist schon da
Da liegt er und schläft sooo süß. Dem kleinen Dylan nimmt es niemand übel, dass der „Knipser“ sogar das EM-Halbfinale verpennt hat.
Denn der junge Dortmunder ist der Stammhalter total verrückter (im positiven Sinne) BVB-Eltern. Die Hochzeit von Ivonne und Denis sowie die Geburt von Dylan sind eng mit der Borussia verknüpft. Wer verliebt ist und sein Hochzeitsdatum plant, kann kaum vorhersehen, welche Nachrichten an diesem Tag die Leute bewegen. Auch auf Geburtstage der Kinder lässt sich nicht exakt hinplanen.
Im Falle von Denis (23) und Ivonne Madsak (30) aber wirkt es so, als hätte ein unsichtbarer Strippenzieher nachgeholfen. Beide sind glühende BVB-Fans. Sie heirateten 14. Mai 2011 kirchlich, an dem Tag, an dem die Borussen die Schale in der Hand hielten. Die Meisterschaft vor einem Jahr sorgte in der ganzen Stadt für Gefühlsausbrüche, auch auf der Hochzeit. „Als wir uns Weihnachten 2010 verlobt hatten, ahnten wir nichts von einer Meisterfeier an diesem Tag“, versichern beide.
Dies ist Teil eins der Geschichte. Teil zwei heißt Dylan.
Elf Minuten zu spät
Das Baby erblickte am 9. Mai um 19.20 Uhr das Licht der Welt. „Elf Minuten zu spät“, sagt Ivonne. „Dann wäre er eine echte Punktlandung geworden. 19.09 Uhr wäre der perfekte Termin.“ Aber egal, schließlich passte Dylans Geburt doch genau in einen Plan, den es eigentlich nie gegeben hat. „Zum Pokalfinale war er zu Hause“, berichtet Denis stolz. „Er hat den Sieg miterlebt.“ Aber auch verschlafen.
Aber auch Dylans Geburt sei zu diesem Zeitpunkt nicht geplant gewesen. Dass es für BVB-Fans aber keine günstigeren Zeitpunkte für beide so bewegende familiäre Ereignisse geben kann glaubt jeder, der dieses vor Glück strotzende Paar sieht.
Teil dieser BVB-Geschichte abseits des Stadions zu sein, können die beiden kaum fassen. Wie im Stadion erzählen sie beinahe jubelnd die Details. Und auch Dylan scheint sich in seiner Rolle wohlzufühlen. „Knipser“ steht auf seinem Strampler. „Wir machen ihn bald zum Mitglied, und irgendwann müsste er eigentlich der neue Mario Götze werden“, frohlockt Denis.
Und wenn er kein Fußballer wird, dann eben nicht
Aber wie viele Dinge, die beide erzählen, kommt es aus der Euphorie heraus. Im nächsten Satz versichern die Eltern: „Im Ernst, er soll den Weg gehen, der ihn glücklich macht. Wenn er kein Fußballer wird, dann eben nicht.“
Viele Freunde, die auch die Hochzeit mitfeierten, teilen die Freude. Sie waren dabei, als die beiden heirateten. „Im Nachbarzimmer des Hochzeitsaals lief der Fernseher. „Wir wechselten von der Feier zur Live-Sendung mit der Schalen-Übergabe“, erinnert sich die Braut. „Fernsehen war ausdrücklich erwünscht.“ Schließlich ist die damalige Braut und heutige Mama Ivonne stolz auf ihren Schal mit der Aufschrift „Danke Papa, dass du mich damals mitgenommen hast“.
Die Dortmunderin Ivonne stand oft auf der Südtribüne, steckte Denis mit dem BVB-Virus an, so dass auch er am Wochenende oft nur an Schwarz-Gelb denkt. Als Dylan zur Welt kam, rannte er mit dem „Klopp-Jubel“ durch die Klinik.
Einziger Haken an der ganzen Geschichte. Warum heißt das Baby denn dann nicht Roman, Neven, Shinji, Kevin oder Robert? Denis schlägt die Hände vor den Kopf, in Erwartung von Ivonnes Antwort: „Ganz ehrlich, ich war Fan der Serie Beverly Hills 90210. Darin spielte eine Figur namens Dylan McKay mit. Der Name hat mich nicht mehr losgelassen.“
Denis zeigt wieder sein Gesicht. „Und ehrlich gesagt – mir hat der Name sehr gefallen. .“ Um diese schöne Madsak-BVB-Geschichte komplett abzurunden, sollten sich die Borussen überlegen, in naher Zukunft einen Profi mit dem Vornamen Dylan zu verpflichten. Dann hieße es: Fortsetzung folgt.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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