Dortmunder Initiative will Licht ins Dunkel bringen
Schlafperformance im Unionviertel
Der November ist der Monat der Lichterfeste. In vielen Kulturen versammeln sich zu Beginn der kalten Jahreszeit Menschen, um gemeinsam „Licht ins Dunkel“ zu bringen. Im Rahmen des Interkulturellen Kalenders des Ruhrgebiets hatte Interkultur Ruhr am 11. November – zum Sankt-Martins-Tag – mit dem Transnationalen Ensemble Labsa zu einer „Leuchtenden Überraschung“ ins Unionviertel eingeladen.
Geplant war die Aufführung der Performance "Schlaflabor" als Stadtrundgang. Als Reaktion auf die aktuelle Lage ist aus dieser Idee ein neues Format geworden: Der Tomorrow Club Kiosk von Labsa an der Langen Straße wird im November zu einem temporären Fernsehstudio, in dem in den nächsten Wochen mehrere Episoden einer Webserie entstehen.
Stellenwert von Schlaf und Träumen
Themen der Folgen sind Träume, Schlaf und eine kritische Kulturgeschichte des Lichts aus unterschiedlichen Perspektiven. Die inhaltliche Bandbreite reicht von der Bedeutung des Schlafs in der Industriegesellschaft und dem Stellenwert von Träumen über eine Auseinandersetzung mit Schlaf und Kolonialismus bis hin zu einer kritischen Diskussion von "hell" und "dunkel" als problematische Metaphern in der westlichen Geistesgeschichte.
Wöchentlich erscheinende Serie
Auszüge aus dem Recherchematerial zum Projekt "Sorry, ich muss schlafen!" des Transnationalen Ensembles Labsa bilden den künstlerischen Rahmen der Serie und aktivieren das Widerstandspotenzial von Schlaf und Träumen. Gesprächspartner*innen sind der Anthropologe Alexis Rodríguez, die Medienwissenschaftlerin Henriette Gunkel, die und Empowerment-Trainerin und Forscherin Cecil Arndt und der Stadthistoriker Wolfgang Kienast. Die Serie erscheint ab Mitte November wöchentlich auf www.interkultur.ruhr.
Über das Transnationale Ensemble Labsa
Labsa e.V. ist Plattform für interdisziplinäre und partizipative Projekte. In Kooperation mit GrünBau gGmbH gründete sich 2015 das Transnationale Ensemble Labsa als künstlerische Zukunftswerkstatt. Hier treffen sich junge Menschen mit und ohne Fluchthintergrund in einem prozessorientierten Raum, in dem nicht übereinander, sondern miteinander gesprochen wird und Perspektiven der transnationalen Zusammenarbeit entwickelt werden.
Projekt „Sorry, ich muss schlafen!“:
Der Zustand der Welt macht die Menschen müde; vor Überfluss an Wohlstand oder Erschöpfung durch Ausbeutung. Das Ensemble knüpft hier an Erfahrungen von Menschen an, deren sozioökonomischer Status stark dazu beiträgt, wie sie schlafen und was sie träumen. Texte, Kostüme, Musik, Objekte und Figuren, sowohl dokumentarisches als auch fiktionales Material zur Erarbeitung von performativen Miniaturen, stammen aus den Recherche-Formaten: Hausbesuch, Schlaflabor und Traumgespräche.
www.labsa.de
Über Interkultur Ruhr
Interkultur Ruhr arbeitet und forscht an Formen einer diversen Gemeinschaft – zusammen mit Akteur*innen aus verschiedenen Bereichen, von Migrant*innen-Selbstorganisationen und freien Initiativen über Kulturinstitutionen bis hin zu Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung.
Der Fonds Interkultur Ruhr fördert Projekte, die eine Gesellschaft der Vielfalt und das solidarische Miteinander stärken. Das Netzwerk Interkultur Ruhr dient dem Austausch zwischen interkulturellen Initiativen und Organisationen im Ruhrgebiet. Daneben werden künstlerische Projekte und Koproduktionen in verschiedenen Städten der Region realisiert.
Interkultur Ruhr ist ein Projekt des Regionalverbands Ruhr und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Nachhaltigkeitsvereinbarung zur Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr.2010.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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