Pflegeschule auf dem ehemaligen Zechengelände nimmt Formen an
Pflege steht im Mittelpunkt
Schon im nächsten Jahr könnte in der ehemaligen Licht- und Lohnhalle Lohberg das Gemeinschaftsprojekt des St. Vinzenz Hospital und der Caritas starten. Die Pläne stehen und die Baugenehmigung liegt vor.
In seiner Rede am vergangen Mittwoch im Rohbau der Licht- und Lohnhalle, begrüßte Caritasdirektor Michael van Meerbeck die anwesenden Gäste. Gekommen waren auch Sabine Weiß, einstige Bürgermeisterin Dinslakenes und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerin und Andreas Westerfellhaus, Pflegebeauftragter der Bundesregierung.
Denn, auch wenn die Pläne stehen und der Bauantrag vorliegt, die Förderung des 4,5 Millionen teuren Projekt Pflegezentrum ist noch nicht in trockenen Tüchern. „Es geht nur miteinander“, sprach van Meerbeck und sein Blick richtete sich an den Geschäftsführer des Vinzenz-Hospitals Christoph Heller. Dass die Kooperation zwischen Caritas und dem kath. Krankenhaus bereits gut funktioniert zeigten auch die Vorträge zweier Angehöriger deren Ehepartner an Demenz erkrankt sind. In einem rührenden Vortrag schilderte Frau Middeke über ihre Erfahrungen nach der Diagnose Demenz bei ihrem Mann. Ihre erste Anlaufstelle ging über das St. Vinzenz zur Caritas. „Die Freizeitangebote der Caritas für Menschen mit Demenz sind vielseitig. Café, Chor und Tanz, mein Mann nimmt gerne an der Angeboten teil. Dass ist für mich als Angehörige sehr wichtig!“
In dem historischen Gebäude soll zukünftig die Pflege in den Mittelpunkt gestellt werden. "Die jungen Menschen die sich für einen der Pflegeberufe entscheiden, müssen wertgeschätzt werden“, beton van Meerbeck. Er spricht von einem hohen Qualitätsanspruch, den die Caritas sich selbst auferlegt. Auch Sabine Weiß freute sich über die Einladung und über die Entwicklung in „ihrem alten Stadtteil“. „Lohberg war meine Heimat, Dinslaken ist es nach wie vor“, eröffnet sie ihre Rede. Die Politikerin trägt ihr Herz auf der Zuge, lobte die Beiträge der Angehörigen und Vorredner. „Wir haben ein Pflegenotstand, und da müssen wir etwas tun.“ Sie brachte auch ein klein wenig Berlin in den Rohbau der Licht- und Lohnhalle. „Wir fordern bessere Bezahlung für Pflegeberufe, bessere Arbeitsbedingungen und müssen uns im Klaren darüber sein, welche Arbeit Angehörige und Ehrenamtliche leisten. Sie sind Helden des Alltags.“
„Ich freue mich auf dieses Projekt und werde meine heutigen Eindrücke mit ins Ministerium nehmen“, verabschiedete sich Weiß. Damit meinte sie, ohne etwas zu versprechen, dass die Zusage der Förderungen der Stiftung Wohlfahrtspflege und vom Ministerium für Heimatpflege noch ausstehen. Ein gutes Wort einlegen werde auch Andreas Westerfellhaus in der Hauptstadt, denn er zeigte sich beeindruckt von den vielen Positiven Stimmen bei der Veranstaltung. „Aus Ideen sind konkrete Visionen geworden“, lobte er die Projektplaner.
Umbau zum Pflegezentrum
Das Zentrum soll die Pflegeschule, Seminarräume für Fort- und Weiterbildungen mit Übernachtungsmöglichkeiten für bis zu 30 Personen und die Gründung eines Inklusionsbetriebes beinhalten. Der Landschaftsverband Ruhr (LVR) unterstützt die Gründung des Betriebes mit 120.000 Euro. Hier sollen sechs Arbeitsplätze für Menschen mit eine psychischen Erkrankung entstehen.
Autor:Janutschka Perdighe aus Dinslaken |
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