Saubere Emscher
Klärwerk Emschermündung in Betrieb genommen - Die Emscher im Wandel der Struktur
Größtes Wasserwirtschaftsprojekt weltweit
"Wir müssen uns vor Augen halten, dass diese Anlage nicht nur zur Sauberkeit des Wassers in der Emscher, sondern auch im Rhein und der Nordsee maßgeblich beiträgt", machte NRW Umweltministerin Ursula Heinen-Esser in ihrer Eröffnungsrede klar.
Damit gab sie den Startschuss zur Inbetriebnahme des, so Dr. Michael Heidinger, Bürgermeister der Stadt Dinslaken, "weltweit größten wasserwirtschaftlichen Bauwerks". Beide betonten die Bedeutung dieses Projektes für die Umwelt und betrachteten es als Synonym für den Strukturwandel des Ruhrgebietes. Etwa 145 Millionen Euro investierte die Emschergenossenschaft in den Umbau des Flusses. Fortan werden die Abwässer in rund 362 Kilometer unterirdischen Abwasserkanälen zu den bereits in den vergangenen drei Jahrzehnten in Bottrop, Dortmund, Duisburg und Dinslaken errichteten modernen Großklärwerken geleitet.
Die Kläranlage Emschermündung in Dinslaken wurde an das künftige Emschersystem ohne offene Schmutzwasserführung angepasst. Professor Dr. Uli Paetzel bezeichnete den unterirdischen Abwasserkanal als abwassertechnische Hauptschlagader der Region. "Diese 51 km lange Hauptschlagader beginnt in Dortmund und nimmt auf ihrem Weg nach Dinslaken sämtliche Abwässer der Emscher Anrainer auf", resümiert Ullrich Sierau, Ratsvorsitzender der Emschergenossenschaft und fährt fort, "Die Emscher selber fließt als sauberer Fluss nur noch an den Anlagen vorbei und stellt als blaues Band zwischen Dortmund und Dinslaken das verbindende Element unserer Region dar".
Auch Oberhausens Oberbürgermeister betonte den Gewinn der Maßnahme für seine Stadt, auf deren Gebiet momentan die notwendigen Hauptarbeiten zur vollständigen Inbetriebnahme des neuen Klärwerks stattfinden.
Als weiteres Highlight des Jahrhundertprojektes und großen Gewinn für seine Stadt bezeichnete Dr. Michael Heidinger die Neugestaltung der Emschermündung, die zur Zeit etwa 500 m nach Norden verlegt wird und in deren Rahmen eine rund 20 ha große idyllische Aue mit einem Hochwasserrückhalteraum von etwa 1,3 Millionen Kubikmetern entsteht. "Dinslaken wird damit zum Portal ins neue Emschertal und verbindet es mit Rheinland und Niederrhein".
Der Umbau der Anlage, ein Großprojekt für sich, wurde bei laufendem betrieb durchgeführt. Unter anderem entstand eine komplett neue Vorklärstufe und im Bereich der biologischen Reinigung wurden 24.192 Belüfterelemente ausgetauscht.
Randolf Vastmans
Autor:Randolf Vastmans aus Xanten |
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