Unhappy Birthday: Besorgniserregende Lage in Nahost erinnert an die Gründungstage

In dieser Woche ist es genau 47 Jahre her, dass der 6-Tage Krieg im Nahen Osten zwischen Israel und den arabischen Staaten Ägypten, Jordanien und Syrien begann. Und somit ist es am 06. Juli auch 47 Jahre her, dass engagierte Bürger aus Oberhausen, der Region und darüber hinaus sich entschlossen, etwas Handfestes zu tun. Etwas zu tun für den Frieden und so bauten sie ein provisorisches Dorf, eine vorrübergehende Heimat für die, die unter den kriegerischen Auseinandersetzungen am meisten leiden: die Kinder. Auch wenn die Hütten von einst nicht mehr stehen, das Friedensdorf gibt es auch 2014 noch und es betreut aktuell fast 250 Kinder, zum Teil in der Einrichtung, zum Teil sind die Kinder stationär in Krankenhäusern in der gesamten Republik.

Das Friedensdorf hat Geburtstag und doch ist dieses Jubiläum kein Anlass zum Feiern, schließlich dachte man damals noch an eine kurzfristige Hilfe, so lange der Krieg in Nahost und später Vietnam andauert. Weit gefehlt - im Jahr 2014 gibt es wieder mehr Konflikte und Kriege auf der Welt denn je. Was das Friedensdorf dabei besonders beunruhigt: die Schlagzeilen von 1967 ähneln erschreckend denen von heute. Denn wieder ist die Lage in Nahost extrem angespannt: Nach dem Tod dreier israelischer Jugendliche, wechseln sich jetzt Luftangriffe auf israelischer und palästinensischer Seite ab. Kein Tag vergeht, ohne eine Meldung über Todesopfer auf beiden Seiten, zuletzt war von einem 18-jährigen Opfer die Rede.

Die Mitarbeiter im Friedensdorf sind erschrocken, dass nach beinahe fünf Jahrzehnten der Hilfe für Kinder auf Kriegs- und Krisengebieten sich so viel in der Welt verändert hat, und doch die Lage in Nahost, und somit die Lage für Generationen von Kindern dieselbe geblieben ist. Leiter Thomas Jacobs, der durch die Kinder in der Oberhausener Einrichtung einen besonderen Bezug zu den Opfern von Kriegen hat, wünscht sich zum Geburtstag seiner Einrichtung besonders eins: dass die Konfliktparteien sich besinnen und eine diplomatische Lösung anstrengen, in Nahost und überall auf der Welt. "Anderen Geburtstagskindern wünscht man viele weitere Jahrestage. Dem Friedensdorf wünsche ich das nicht. Entfiele unser Satzungszweck und unsere Kernaufgaben, wäre die Welt ein Ort des Friedens und der Toleranz. "

Autor:

Ana Lange aus Dinslaken

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