Kein Lächeln im Gesicht – 71. Friedensdorf-Kombinationseinsatz in Afghanistan, Zentralasien und Kaukasus
„Die medizinische Versorgung verschlechtert sich offensichtlich.“ Das ist das Resümee des Friedensdorf-Einsatzteams, das gemeinsam mit der Partnerorganisation „Afghanischer Roter Halbmond“ in den vergangenen Tagen von Kabul aus die letzten Vorbereitungen für den aktuellen Hilfseinsatz getroffen hat.
Für das Friedensdorf ist es der 71. Hilfseinsatz in Afghanistan und es ist der erste im Jahr 2015, also nach Beendigung der ISAF-Mission in dem Land am Hindukusch. Ob die Verschlechterung der humanitären Situation auch damit zusammenhängt, lässt sich nur mutmaßen. Fakt ist, dass dem Friedensdorf-Team mehr Kinder als bei den letzten Hilfseinsätzen vorgestellt und auch mehr Zusagen für eine Behandlung in Deutschland ausgesprochen wurden. Eine zweite Chance für Mädchen und Jungen, auf deren Gesichtern kein Lächeln zu sehen ist, und – vielleicht noch dramatischer – auch kein Zeichen des Schmerzes, wenn beim Verbandswechsel bloße Knochen zum Vorschein kommen. Die harten Lebensbedingungen haben die Kinder geprägt.
Rund 80 kranke und verletzte Afghanen sollen am Mittwoch (18.02.) mit einem Charterflugzeug der Yan Air nach Deutschland gebracht werden. Dazu kommen knapp 30 Kinder aus Tadschikistan, Usbekistan, Kirgistan und den beiden Kaukasusstaaten Armenien und Georgien. Auch sie sind auf medizinische Hilfe außerhalb ihrer Heimat angewiesen. Drei Tage später geht es für eine andere Kindergruppe in umgekehrter Richtung auf den Weg in die Heimat. Nach abgeschlossenen Behandlungen und einem monatelangen Aufenthalt in Deutschland steht endlich das Wiedersehen mit den Familien an. Der Charterflug, der wieder einmal von den „Sternstunden“ des Bayerischen Rundfunks maßgeblich finanziert wurde, transportiert zudem rund sechs Tonnen Hilfsgüter in die Länder.
Autor:Claudia Peppmüller aus Dinslaken |
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