Friedensdorf – Team kehrt aus dem Kaukasus zurück
Friedensdorf – Team kehrt aus dem Kaukasus zurück und berichtet von einer eher unbekannten Region im Aufbruch, wo die Einzelfallhilfe erfreulicherweise immer seltener notwendig wird.
Zehn Tage lang bereisten zwei Friedensdorf Mitarbeiterinnen den Kaukasus: Georgien, Armenien und Nargony-Karabach um das sich Armenien und Aserbaidschan seit Jahren streiten. An der Schwelle zu Europa liegend, sind hier die Herausforderungen an die humanitäre Situation und besonders für die Kinder ganz andere als in den großen Krisenländern wie Afghanistan. Dennoch leistet das Friedensdorf hier erfolgreich Hilfe, wie sich das Team überzeugen konnte.
Vorfreude in der Abfertigungshalle
Der Flug von Düsseldorf über Istanbul in die georgische Hauptstadt Tiflis war wohl am spannendsten: Nicht für die Mitarbeiterinnen, sondern für die drei kleinen Georgier, die im Februar nach Deutschland gekommen und nun nach erfolgreicher Behandlung nach Hause fliegen konnten. Beim Umsteigen mischten sich langsam die ersten georgischen Worte der Mitpassagiere in das Sprachdurcheinander und die Aufregung der drei stieg stetig. Obwohl es mitten in der Nacht war, konnte von Müdigkeit keine Rede sein, als die Eltern dann endlich ihre Kinder in die Arme schlossen.
Einzelfallhilfe nur noch in Ausnahmefällen notwendig
In der Zeit in der nach Georgien auch Armenien und die Region Nargony-Karabach bereist wurden lernte das Team ein Land kennen, in der die Einzelfallhilfe des Friedensdorfes fast nicht mehr nötig ist. Das ist eine erfreuliche Tendenz, bedeutet es doch, dass viele Kinder bestens in ihrer Heimat versorgt werden können und nicht ausgeflogen werden müssen. Trotz allem wurden insgesamt rund 200 Kinder vorgestellt, einige Ausnahmen, mit sehr komplizierten Krankheitsbildern werden vielleicht schon im August nach Deutschland reisen. Den anderen Kindern kann manchmal keine Operation helfen, sondern nur gezielte Förderung oder Physiotherapie. Auch dies wird, besonders in Armenien, mit der Partnerorganisation des Friedensdorfes ermöglicht. So betreibt die armenische Kinderstiftung eine Einrichtung, in der Kinder betreut werden, die körperlich und/oder geistig beeinträchtigt sind, gefördert werden.
Paketaktion sehr wichtig für die Menschen
Auch die jährliche Paketaktion, die das Friedensdorf in der Vorweihnachtszeit durchführt ist Teil der Projektarbeit im Kaukasus. Es berührte sehr zu hören, dass bereits jetzt im Sommer einzelne Familien bei den Partnerorganisationen nachfragten, ob es Ende des Jahres wieder in Deutschland gepackte Pakte geben wird.
Nargorny-Karabach ein vergessenes Krisengebiet mit Potenzial zum Umdenken
Traurig fanden die Mitarbeiterinnen, dass besonders in der umstrittenen Region Nargony-Karabach der schwelende Konflikt allgegenwärtig ist. Fast täglich bestimmen neue Schreckensnachrichten von der jeweils anderen Seite der Grenze den Alltag und die Kinder wachsen in einer Konfliktsituation und mit Vorurteilen gegenüber den Nachbarn auf.
Trotzdem erschließt sich die Kaukasus Region langsam aber sicher auch dem Tourismus und das mit viel Potenzial, fand das Team: "die historischen Kulturstätten, die malerische Landschaft und nicht zu Letzt die Skigebiete – das sind schon beliebte Ziele, doch an Infrastruktur hapert es zum Teil noch."
Details zur Reise finden Sie auf unserem Externer Blogund auf unsere Externer Faecbook-Seite
Autor:Ana Lange aus Dinslaken |
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