Friedensdorf beginnt den 69. Hilfseinsatz für kranke und verletzte Kinder aus Afghanistan.

Am 25. Juli bricht ein Mitarbeiter-Team nach Kabul auf, um dort gemeinsam mit dem Afghanischen Roten Halbmond die Kinder zur Ausreise auszuwählen und vorzubereiten, die dringend medizinische Hilfe benötigen, diese in ihrer Heimat aber nicht erhalten können. Zu erwarten ist eine angespannte politische Lage vor Ort, hunderte hilfsbedürftige Kinder, sowie jede Menge Papier.

Die Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen bereiste in dieser Woche Afghanistan. Gespräche mit ISAF- und Bundeswehrvertreter standen in Masar-i-Sharif und Kabul auf dem Programm. Während die Weltöffentlichkeit neben den vielen aktuell schwelenden Konflikten auf der Welt dieser Tage auf das Land am Hindukusch blickt, stehen der Abzug der internationalen Truppen und die Präsidentenwahl im Mittelpunkt der Berichterstattung.

Etwas außerhalb von Kabuls Innenstadt, aus der dieser Tage wieder berichtet wird, liegt das Büro des Roten Halbmondes. Hier werden in der kommenden Woche die Eltern die Möglichkeit haben ihre Kinder vorzustellen, denen die Ärzte im Land bisher jede Hoffnung auf einen Behandlungserfolg genommen hatten. Kein Antibiotikum, kein OP-Besteck, keine Hygiene, keine Verbände – die Gründe für nicht stattfindende Behandlungen sind auch im Jahr 2014 noch erschreckend in einem Land in das Milliarden internationaler Gelder fließen, traurige Routine für das Friedensdorf, das seit 27 Jahren Kinder aus Afghanistan zur Behandlung nach Deutschland holt und gesund zurück in die Heimat bringt. Aus der eMail Korrespondenz mit den Partnern vor Ort weiß die Hilfsorganisation: „wir werden wieder größtenteils Kinder mit chronischen Knochenentzündungen ausfliegen. Manche sind seit Jahren nahezu unbehandelt, dass auch hier spezielle Unfallchirurgien gefragt sind. Wir hoffen auf viele kostenlose Behandlungsplätze in den Krankenhäusern.“ Bis es Mitte August soweit ist, dann landet die Chartermaschine mit Kindern aus ganz Zentralasien an Board in Düsseldorf, gibt es viel zu tun. Die Kinder, denen man in Deutschland helfen will, benötigen ein Visum. Daran zu kommen ist gar nicht so leicht, vor allem weil Dokumente, die hierzulande standardmäßig in jedem Familienstammbuch zu finden sind, in Afghanistan erst mühsam zusammengestellt werden müssen. Bei der Situation vor Ort fast unmöglich, zumal die Anforderungen der Bundesrepublik für ein Visum hoch sind in sich in den vergangenen Jahren immer wieder verschärft wurden. Diese für eine große Kindergruppe zu erfüllen wird für das Team zur Herausforderung werden, die es bei der ohnehin gefährlichen Situation vor Ort zu meisten gilt.

Wann immer es der straffe Zeitplan des Teams zulässt, wird auf dem Friedensdorf Blog über die Erlebnisse vor Ort berichtet werden.

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Zum Zeitablauf:
Das Team fliegt am 25. Juli nach Kabul, um die Vorbereitungen vor Ort zu treffen.
Mitte August startet die eigens gecharterte Maschine in Dushanbe mit tadschikischen Kindern an Bord nach Kabul, wo das Team und die afghanische Kindergruppe zusteigen wird. Von dort geht es nach Tashkent, um usbekische und kirgisische Mädchen und Jungen aufzunehmen. Am letzten Tank- und Zwischenstopp in Tiblisi werden dann noch georgische und armenische Kinder zusteigen, sodass am frühen Abend Mädchen und Jungen aus sechs zentralasiatischen Ländern zur Behandlung über das Friedensdorf in Deutschland eintreffen.
Wenige Tage später wird die Maschine auf dem umgekehrten Weg zurück in die Länder starten und zahlreiche Kinder mit ihren Familien wiedervereinen, die zur Behandlung die letzten Monate in Deutschland verbracht haben.

Autor:

Ana Lange aus Dinslaken

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