609 Vertriebene kamen nach Dinslaken
Den Geflüchteten ein Zuhause bieten
Schon seit Ankunft der ersten Kriegsvertriebenen aus der Ukraine setzt die Stadt Dinslaken gezielt auf vielfältige Unterbringungsmöglichkeiten.
„Dank einer breiten Unterstützung durch verschiedene Helfer*innen, Wohlfahrtsverbände, soziale Träger, Organisationen, Vereine, Initiativen und auch Unternehmen funktioniert die Aufnahme der ankommenden Menschen in unserer Stadt unterm Strich sehr gut. Das Krisenmanagement war und ist erfolgreich. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle nochmals bei allen Beteiligten herzlich bedanken. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges sind mindestens 609 geflüchtete Menschen aus der Ukraine nach Dinslaken gekommen, davon halten sich noch 441 hier auf, darunter 167 Kinder und Jugendliche. Wir wollen alles dafür tun, dass sie sich hier sicher und willkommen fühlen“, erläutert Bürgermeisterin Michaela Eislöffel.
110 Unterbringungsangebote von Privatpersonen
So werden die ankommenden Menschen sowohl in den Flüchtlingsunterkünften der Caritas als auch in privatem Wohnraum untergebracht. Neben dem städtischen Wohnraumvermittler ist auch das Team der Diakonie für die Vermittlung von privatem Wohnraum zuständig. „Wir haben insgesamt bisher 110 Unterbringungsangebote von Privatpersonen vermittelt – vom Gästezimmer bis hin zur leerstehenden Souterrain-Wohnung“, sagt Nicole Elsen-Mehring, Geschäftsführerin der Diakonie im Ev. Kirchenkreis Dinslaken.
Vorteile
Aus Sicht der Stadt Dinslaken bietet die Möglichkeit der Vermittlung in Privathaushalte viele Vorteile für die geflüchteten Menschen. „Viele müssen sich erst einmal in Ruhe, mit dem, was sie erlitten haben, auseinandersetzen. Dazu gehört auch die Sorge um die Zurückgebliebenen. Viele haben in den Gastfamilien menschliche Nähe ihrer Gastgeber*innen und deren Familien erfahren. Neue soziale Verbindungen sind entstanden, die Trost spenden und beim Zurechtfinden in dieser neuen Situation helfen“, unterstreicht Bürgermeisterin Eislöffel. Nicole Elsen-Mehring kann dies nur bestätigen: „Auch wenn es manchmal nicht einfach ist, sich zu verständigen und sich zu verstehen, für Wohnungsgebende wie für die geflüchteten Menschen – die Unterstützung der Bevölkerung und der Wohnungsanbietenden ist groß. Und wenn es beim privaten 'Mitwohnen' doch mal nicht klappt, unterstützen wir als Diakonie im Zusammenschluss mit anderen Trägern der Ukraine-Hilfe gerne und vermitteln im Miteinander oder unterstützen bei der Suche nach anderen Wohnmöglichkeiten. Zudem bieten wir derzeit drei Sprachkurse für die Geflüchteten - zwei für Erwachsene und einen für Jugendliche an, um die Verständigung zu erleichtern. Die Kurse werden sehr gut angenommen und sind immer bis auf den letzten Platz belegt." Neben der Unterbringung in Privathaushalten stehen natürlich auch die Unterbringungsmöglichkeiten in der Fliehburg und Im Hardtfeld zur Verfügung. Die Erstanmeldung der geflüchteten Menschen erfolgt beim Caritasverband in der Notunterkunft Im Hardtfeld.
Unbürokratische Hilfe
Im Stadthaus an der Wilhelm-Lantermann-Straße laufen bei der städtische Koordinatorin Natascha Betke aus dem Geschäftsbereich „Jugend und Soziales“ alle Daten aus der Ukraine-Hilfe zusammen: „Es ist mir ein besonderes Anliegen, dass den Geflüchteten so unbürokratisch wie möglich geholfen wird. Wir versuchen hier, eine gewisse Lotsenfunktion zu übernehmen, damit die Menschen, die zu uns kommen, nicht durch zu viele Behördengänge zusätzlich belastet werden“, so Betke. Informationen rund um die Dinslakener Ukraine-Hilfe gibt es in deutscher und ukrainischer Sprache auf der städtischen Homepage unter www.dinslaken.de/ukraine.
Autor:Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken |
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