Alles für’n Appel und ’n Ei
DRK-Freiwilligendienstleistende spenden Sofa, Waschmaschine und Fahrrad an das Friedensdorf Oberhausen
Oberhausen, 22. Oktober 2013. Seltsam schauten Besucher am Dienstag drein, als sie an einem großen, roten und mit Samt bezogenen Sofa auf dem Besucherparkplatz des Friedensdorfes vorbei spazierten. „Und das alles für ’n Appel und ‘n Ei“, rief ihnen gelegentlich Marvin Hombach lachend zu. So freute sich der 19-Jährige gemeinsam mit dreißig weiteren Gleichgesinnten, die schmunzelnd und stolz auf ihr Ergebnis blickten.
Marvin ist im Rahmen seines Freiwilligen Sozialen Jahres zu Besuch im Friedensdorf. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern wird er diese Woche an Seminaren zum Thema ‚Kommunikation‘ teilnehmen. „Wir engagieren uns in Schulen und Kindergärten, in denen wir hauptsächlich Kinder mit Behinderungen betreuen und unterstützen“, erklärt er. „In den Schulferien werden wir in DRK-Seminaren weitergebildet und dieses Mal nutzen wir dafür die Räumlichkeiten des Friedensdorfs Bildungswerks.“
Den Freiwilligendienstleistenden der DRK-FreiWerk gGmbH ist bereits nach einem Tag Aufenthalt im Friedensdorf die Begeisterung anzumerken. So seien sie mit einigen Vorbehalten in das Friedensdorf gekommen, die bereits nach wenigen Stunden ausgeräumt wurden. „Niemals hätte ich gedacht, dass die Kinder hier trotz ihrer Behinderungen so souverän damit umgehen können“, staunt Carolin Holtey aus Krefeld. „Sie rasen trotz Krücken über den Platz, helfen sich gegenseitig und auch bei schweren Fehlbildungen an den Händen wissen sie sich zu helfen.“
Auch Constantin Rosellen aus Kempen schließt sich dieser Meinung an und der Idee, dass hier gleich Hilfe geleistet werden könne. Mit einem Euro in der Hand zog die Gruppe in die Nachbarschaft los. „Ganz nach dem Prinzip für ‘n Appel und ‘n Ei nahmen wir uns vor, im Tausch tolle Sachspenden für das Friedensdorf zu erhalten“, verrät er. Nach etwas über einer Stunde und dem guten Gewissen, bei einem Umzug mitgeholfen zu haben, ließ sich die Ausbeute bestaunen: ein Fahrrad, eine Waschmaschine und ein rotes, mit Samt bezogenes Sofa fanden ihren Weg in die Rua Hiroshima des Friedensdorfes. Begeistert begrüßt Mirjam Miggel, Mitarbeiterin des Friedensdorfs Bildungswerks, die jungen Menschen zurück in der Begegnungsstätte. „Der Zufall ist schon fast nicht zu glauben: letztes Wochenende erst gab eine Waschmaschine im Praktikantenhaus den Geist auf!“, freut sie sich über den schnellen Ersatz, während ein Volontär bereits mit dem Fahrrad liebäugelt. Und das Sofa? „Wenn alle mit anpacken, kriegen wir sie zügig in die Begegnungsstätte“, feuert Marvin die anderen an. Und so packen viele fleißige Hände an und bewegen sich mit kleinen Schritten in die Begegnungsstätte, wo sie sich am Abend gemeinsam auf dem roten, mit Samt bezogenen Sofa über ihre Erlebnisse im Friedensdorf austauschen werden.
Autor:Ana Lange aus Dinslaken |
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