Zwei begeisterete Praktikanten beim Niederrhein Anzeiger- Unser glorreiches Fazit

Denise bei der Arbeit an einem Artikel.
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Stefanie

Man erkennt den Autor aus der Schrift vielleicht deutlicher als aus dem Leben.
Johann Wolfgang von Goethe

Für jemanden, dessen Traum das Schreiben ist, war dieses Praktikum ein Geschenk des Himmels.
Zeiten zuvor wusste ich nie, was ich später einmal beruflich machen möchte. Etwas soziales? Oder doch lieber was ganz anderes?
Nach meinem ersten Praktikum in einem Kindergarten und dem zweiten in einer betreuten Wohnstätte für Behinderte wurde mir dann schließlich klar: etwas soziales willst und kannst du nicht machen.
Lange Zeit habe ich herumgesucht und meine Interessen liefen schließlich kreuz und quer. Angefangen von Fotografin über Chefsekretärin bis hin zur Hotelfachfrau war alles mit dabei. Doch immer wieder hatte mir das einhundertprozentige gefehlt. Nie war ich mit dem Arbeitsbild zufrieden, mit der Tätigkeit schon gar nicht. Das Einkommen wurde immer mehr zur Nebensache, denn ich hatte erkannt: arbeite lieber mit Spaß und verdiene dafür etwas weiniger, als mit wenig Spaß bei der Sache für das große Geld.
In der Jahrgangsstufe 11 dann schließlich die nächste Hiobsbotschaft: ein weiteres Betriebspraktikum für zwei Wochen. Als wäre ich mit den ersten beiden in der neunten Klasse nicht überfordert genug gewesen auch nun das dritte.
Wochenlang überlegte ich, wo ich schließlich mein Praktikum absolvieren soll. Meine Entscheidungen waren Fotografin in einem Studio, Reiseverkehrskauffrau in einem Reisebüro und schließlich im Büro bei einer Wohnbau. Nur Absagen. Mit der Zeit wird man da als heranwachsende wirklich deprimiert, zumal ich wirklich keinen Plan B oder C hatte, wo ich nun mein Praktikum hätte machen können. Doch eines Tages kam dann dieser Gedankenblitz: Praktikum bei der Zeitung! Ich suchte mir die Betriebe in Dinslaken aus und schickte meine Bewerbungen dorthin und nach ein paar Tagen des Wartens dann schließlich die große Freude: der Niederrhein Anzeiger wollte mich als Praktikantin aufnehmen.

Denise

Die Wörter sind mächtiger als viele Schwerter.
John Steinbeck

Für mich war der Beruf des Journalisten schon länger ein Traum, aber wie es eben so ist als Teenager: Man zweifelt an allem.
Ich kann nicht den ganzen Tag im Büro sitzen. Ich kann nicht den ganzen Tag nur am Computer sitzen. Ich kann nicht gut genug schreiben. Ich kann nicht, ich kann nicht, ich kann nicht. Aber der Traum ließ mich eben trotzdem nicht los.
Ein Praktikum war da also genau die richtige Gelegenheit herauszufinden was ein Journalist so jeden Tag auf sich nehmen muss. Mir haben diese unglaublichen zwei Wochen gezeigt, dass es genau das ist was ich machen möchte, genau das was mit liegt, genau das was ich kann.
Uns wurde hier in der Redaktion viel beigebracht ich kann nur für mich sprechen aber ich glaube dass wir unheimlich viel gelernt haben, abseits von normalem Schullernen. Es ist was vollkommen anderes an etwas zu arbeiten wo man mit voller Leidenschaft dabei ist.
Es ist wohl nicht zuviel gesagt, diese zwei Wochen haben gezeigt was ich den Rest meines Lebens machen will und wer ich sein will.

Denise und Stefanie


S: Tag eins war vielleicht der überraschendste Tag. Kaum waren wir oben in der Redaktion angekommen, schon bekamen wir den Auftrag ins Museum Voßwinckelshof zu fahren, um dort Fotos für unseren Bericht zu schießen.
D: Ich weiß nicht wie Stefanie das sieht, aber als wir sahen, dass das Museum geschlossen hatte, war ich drauf und dran wieder zu gehen. „Tja kann man nichts machen. Tschüss!“, aber das kann man als Journalist nicht einfach machen. Wir beschlossen also solange bei der Verwaltung zu klingeln, bis uns Einlass gewährt wurde. Und so kam es, dass wir das erste Mal in einem vollkommen verlassenen Museum standen.
S: Der folgende Bericht über die Japanausstellung lief uns anfangs noch etwas schwer von den Händen, aber zusammen lief es, nach einiger Zeit, immer besser und besser. Außerdem bringen zwei Köpfe viel mehr Kreativität als nur einer. Und schon hatten wir unseren ersten Bericht geschrieben. Ich denke, ich kann für uns beide reden, wenn ich sage, dass wir den ganzen Tag über nur ein Lächeln im Gesicht trugen.
D: Man ist natürlich stolz wie Bolle seine eigenen Worte auf Lokalkompass.de zu sehen und wenn wir uns heute die Zahl angucken wie viele den Bericht schon gelesen haben, ist es ein unglaubliches Gefühl mit seinen Worten so viele Menschen zu erreichen. Ein weiteres sehr spannendes Erlebnis war eine Pressekonferenz. Natürlich unsere Erste. Groß war sie nicht, aber eindrucksvoll, unheimlich eindrucksvoll.
S: Ich hätte mir bis dato nie vorstellen können, mal Anwesende bei so einer Veranstaltung zu sein. Besonders weil dort Leute vertreten waren, die man nur aus der Zeitung kannte. Journalisten, Redakteure, Sponsoren und so weiter hatten sich hier versammelt und wir waren als Praktikanten mitten drin. Dieses Bild, von schreibenden Leuten bleibt mir noch heute im Kopf, denn genau das habe ich mir immer bei einer Pressekonferenz vorgestellt.
D: Ja, dann kam die Sache mit der Umfrage… Warum die Dinslakener so Angst vor Umfragen haben, sie sind praktisch vor uns davon gelaufen, kann ich mir nicht erklären. Aber es war auf jeden fall zu unserem Nachteil. Dass schlussendlich doch ein ganz ordentlicher Bericht daraus geworden ist, der auch in der Zeitung erscheint, hätten wir, als wir in der Innenstadt rumgelaufen sind, wohl nicht gedacht.
S: Wir konnten über Dinge schreiben, die wir wollten. Dinge, die hier in der Welt und Dinslaken passieren und sogar Dinge, die uns interessieren. Buch- und Filmkritiken, Berichte über Bands, Serien und Co. Wir hatten sozusagen das Go uns die Seele vom Leib zu schreiben. Nicht selten musste man uns förmlich aus der Redaktion „zwingen“ und zu Pausen oder Feierabenden „überreden“. Am Liebsten hätte ich noch monatelang hier sitzen und schreiben können.
D: Es ist gar kein schöner Gedanke wieder in die Schule zu müssen, haben wir doch hier nur Dinge gemacht, die uns Spaß brachten. Wir müssen uns ab nächster Woche wieder mit Mathe anstatt mit der Zeitung beschäftigen. Das Praktikum ist viel zu schnell umgegangen und wir hätten gern länger gemacht, um mehr zu lernen und einfach nur weil es so schön war.
S: Schlussendlich nehmen wir alles, was wir hier gelernt und erlebt haben, mit auf unseren kommenden Weg zum Berufsleben. Es waren zwar „nur“ zwei Wochen, aber mit so viel Inhalt und Stoff gefüllt, dass wir nun sagen können: „Wir haben unseren Traumjob gefunden!“

Wir bedanken uns ganz herzlich für diese 2 wundervollen Wochen, für die Dinge die wir gelernt haben und für die Lebenserkenntnis die wir bekommen haben. Es mag vielleicht für andere nur ein Praktikum gewesen sein, doch für uns ist es die Erkenntnis, dass wir diesen Beruf später erlangen wollen.
Lieben Gruß Stefanie Scholten & Denise Bertram

Autor:

Denise Bertram aus Dinslaken

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