Warum wir Zeitung machen
Der Niederrhein ist treues NRZ-Stammland und die hiesige NRZ-Redaktion unter der Leitung von Ralf Kubbernuß eine der erfolgreichsten im weiten NRZ-Rund, das von Düsseldorf über Essen bis hoch zur Grenze reicht.
„Wir sprechen Klartext“ ist hier keine leere Floskel und wenn der Chef sich intensiv einem Thema zuwendet, dann gibt es neben vielen Fakten auch immer eine klare Analyse oder Einschätzung, die sich gewaschen hat. Sachlich, treffsicher, verbindlich im Ton - aber knallhart.
Und an der Front? Auge in Auge mit den Lesern? Das Hauptthema am Tag der Offenen Tür war natürlich der neue Look der NRZ. Es gab viel Lob für die neue, besser lesbare Schrift und die neue, übersichtlichere Themenanordnung. Überregionaler und heimischer Sport wird jetzt praktischer Weise in einem „Buch“ präsentiert (wie die Zeitungsprofis einzelnen Teile einer Ausgabe nennen). Und trägt so positiv zur morgendlichen Klimaverbesserung beim Familien-Frühstück bei. Auch der neue Mix aus festen Seiten für Dinslaken, Voerde und Hünxe mit wechselnden Themenseiten aus Kultur, Schule oder Kirche kommt gut an. Es wurden auch ganz konkret Themenwünsche geäußert: So solle die NRZ bitte auch mal über den Schmutzwasserkanal an der Stadtgrenze Dinslaken/Voerde berichten und nicht nur über die gut erneuerte B8.“ - „Na klar, machen wir.“
In einer ruhigeren Minute gelang es uns, Ralf Kubbernuß zu fragen, wie und warum er ganz persönlich so gerne Zeitung macht?
Ralf Kubbernuß: „Man soll sich als Journalist „nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit einer guten“, hat Mr. Tagesthemen und Journalist Hanns Joachim „Hajo“ Friedrichs mal gesagt.
Dieser Ausspruch taugt zu einer Grundhaltung. Denn es ist nicht die Aufgabe, Meinung zu einem bestimmten Thema zu machen, sondern zur Meinungsbildung beizutragen.
Nicht nur richtig, sondern wichtig
Heißt im Klartext: Wir sind nicht der Meinung, dass etwas richtig ist und berichten dann in die entsprechende Richtung. Sondern wir sind der Meinung, dass etwas wichtig ist und berichten darüber, damit sich unsere Leser eine eigene Meinung bilden können. Sendungsbewusstsein? Haben wir nicht! Das ist besonders in einer Lokalredaktion wichtig, in der man die Leute trifft, über die man schreibt (und sie damit möglicherweise trifft).
Natürlich findet auch die Redaktion Dinge richtig. Oder falsch. Die Meinung sagt die Redaktion in Kommentaren, Glossen, Analysen – da gehört sie hin. Und lässt sich viel leichter sagen, wenn man Distanz hat und nicht mit einer Sache gemein ist. Außer mit dem Leser. Aber der ist ja auch keine Sache.“
Im Pressehaus Dinslaken liegen die NRZ-Lokalredaktion und die Redaktion des Niederrhein Anzeigers, die beide zur selben Verlagsgruppe gehören, auf einer Ebene. Besser gesagt: Auf einem Flur. Viele Pressebeauftragte von Vereinen, Firmen, Parteien usw. bringen ihre Informationen hier schon einmal nacheinander an den Mann/die Frau von den beiden auflagenstärksten Publikationen vor Ort.
Und da war auch der Witzbold vom Karnevalsverein, der fragte, ob er denn hier in Indien wäre. Nur weil wir gesagt hatten: „Die NRZ-Redaktion? Gleich jenseits des Ganges.“ Dabei sind die Kolleginnen und Kollegen der NRZ ganz im Diesseits.
Autor:Caro Dai aus Essen-Werden |
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