Uschi-Blum-Fanclub Dinslaken: Eigentlich ein hoffnungsloser Fall

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Aus unserer NA-Reihe: Erlebnisse mit Uschi Blum.
Damals lagen Welten zwischen der scheuen Kerstin aus Eppinghoven und der wilden Uschi aus Lohberg.

Eine unsichtbare, aber einfach unüberwindliche Wand aus Vorurteilen verhinderte damals auch am Niederrhein Freundschaften über alle Klassenschranken hinweg: „Ich hatte keine wirklichen Freunde (meine Eltern haben mir manchmal ein Kotlett um dem Hals gebunden, damit wenigstens die Hunde mit mir spielten...). Und so war ich gar nicht unglücklich, als mich unser alter Lehrer Erich Sablonski bat, beim Förderunterricht für schlechte Schüler mitzuarbeiten. Mir (als Einser-Schülerin) fiel das natürlich nicht schwer. Ich hatte ja sonst nur meinen Kontrabass und mein Klavier. Uschi hat damals noch gestottert und so bin ich auf die Idee gekommen, es im Förderunterricht bei ihr mal mit Singen zu versuchen und siehe da: Das Stottern war wie weg geblasen.
Uschis beste Freundin war damals ja die Heike und die ist da ganz schön eifersüchtig geworden. Die Heike war auch im Förderunterricht. Die konnte damals ja nicht mal richtig Schreiben. Blöde Streberin hat sich mich genannt. Das war nicht nett.“
Kerstin wischt sich die Augen: „Einmal haben wir uns Ecke Augusta-Straße/B8 zufällig getroffen und ich bin fast gestorben, weil meine Mutter dabei war. (Mutter sprach immer von dem „Lohberger Gesocks“) und Uschi hat auch noch ganz peinlich laut gestottert: Hallo Kekeke-Kerstin - machst Du mit bei unserer Mutprobe?
Und was soll ich Ihnen sagen, meine Mutter war ganz hingerissen von Uschi: Stell mir doch mal Deine netten Freundinnen vor“ , sprach es aus Mutter.“
Für Kerstin Saddeler-Sierp war das ein magischer Moment. Selbst als stotternde Unterschichtsgöre hatte die kleine Uschi das Herz ihrer Mutter rühren können. „Mutter lud Uschi und Heike sogar zu uns nach Hause ein.
Uschi hatte noch nie ein Klavier gesehen, geschweige denn einen Kontrabass. Aber sie wollte beide Instrument sofort lernen und ich traute meinen Ohren nicht: Mutter war ganz begeistert von dieser Idee.“ So begannn die aufregendste Zeit in Kerstins Leben: „Uschi war eigentlich ein hoffnungsloser Fall. Sie hatte einfach kein Taktgefühl. Ich musste ihr da öfters schon mal Einen Überbraten und dabei ging so mancher Taktstock drauf.“ Und jetzt ist Kerstin Saddeler-Sierp kaum noch zu bremsen: „Wenn es gar nicht mehr ging, nahm ich mein Dingeridoo (siehe linkes Foto Mitte) und dann war Ruh.“
Auch Uschis Musikgeschmack war schon immer recht eigenwillig, erinnert sich die resolute Pädagogin: Riverdance, Volksmusik, irische Balladen, Schnulzen und Gospel, Uschi trällerte einfach alles nach. Und ihre zweite Leidenschaft waren Hunde, Uschi brauchte wahrlich kein Kotlett um den Hals! Sie konnte besser Jaulen als jeder Straßenköter. Das war wie ein direkter Draht zwischen ihr und selbst völlig tauben Tölen. Sie hat damals schon von einem Hunde-Nagelstudio geträumt.“
Als Uschi dann plötzlich verschwunden war und man in DIN über ihre zahlreichen Liebschaften herzog, verteidigte Kerstin ihre talentierte, wenn auch etwas taktlose Schülerin.
Ihr zu Ehren wurde sie dann auch Pädagogin, denn es kann ja immer mal wieder ein Talent zu entdecken sein. Mit der eifersüchtigen Heike von früher pflegt sie übrigens inzwischen ein richtig gutes „Thekentratsch“-Verhältnis. Und sie freut sich von Herzen über Uschis unglaubliches Comeback! Text: cd

Autor:

Evelyn Drümpelmann-Trollbergh aus Dinslaken

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