Unterm Strich ein Plus: Stadtwerke wollen in fünf Jahren 200 Millionen Euro investieren
Mit einer guten Nachricht eröffnet Josef Kremer, Geschäftsführer der Stadtwerke Dinslaken, die Pressekonferenz in der Zentrale an der Gerhard-Malina-Straße: "Wir haben unsere geschäftlichen Ziele alle erreicht und konnten das Ergebnis aus dem Vorjahr sogar noch übertreffen."
Mit einem Bilanzgewinn von 11 Millionen Euro ist der örtliche Energieversorger ins neue Jahr gestartet und konnte somit seinen Gewinn noch einmal um 20 Prozent steigern. Ausruhen mag sich auf diesen Zahlen niemand - im Gegenteil. Die Ziele sind auch für dieses Jahr hoch gesteckt.
Kerngeschäft der Stadtwerke bleibt das Fernwärmenetz
Das Fernwärmenetz, das Kerngeschäft der Stadtwerke, soll noch weiter ausgebaut werden - unter anderem in Voerde-Friedrichsfeld. Dort werden schon jetzt statt 3,5 MW bis zu 7 MW gemessen. Gleichzeitig ist eine Errichtung und der Betrieb eines Biomasse-Heizkraftwerkes an der Universität Marburg geplant. Vorangetrieben, so steht es in der Pressemitteilung, würde auch die Nutzung industrieller Abwärme. Auf den neuesten Stand der Technik soll das Blockkraftheizwerk im alten Kühlturm des ehemaligen Bergwerks gebracht werden, sodass es sich flexibel und ganz nach Bedarf ansteuern lässt.
Zusätzlich zum Dinslakener Holz-Energiezentrum (DHE), das bis 2022 auf dem Gelände an der Thyssenstraße entstehen soll, ist ein halb so großes Altholzkraftwerk in Duisburg geplant. "Die Standortfrage ist noch nicht abschließend geklärt", sagt Kremer. Zwei Industrieflächen sind noch im Rennen, zudem ist man auf der Suche nach einem geeigneten Partner. Auch in der Nachbarstadt wird eine Inbetriebnahme im Jahr 2022 ins Auge gefasst. Der Bau der neuen Umspannanlage in Dinslaken soll bis 2021 abgeschlossen sein und "das Herzstück" der hiesigen Stromversorgung werden.
Insgesamt plant die Geschäftsführung in den kommenden fünf Jahren Investitionen in Höhe von 250 Millionen Euro: Rund 100 Millionen kostet das DHE, etwa die Hälfte das Energiezentrum in Duisburg.
10 Millionen für Sanierung der Bäder
Gut 10 Millionen Euro schlucken die Sanierungen des DINamare und des Freibades Hiesfeld, die "voll im Zeitplan liegen. Ich bin überzeugt, dass wir wie geplant eröffnen können", sagt Kremer. Der Rest verteilt sich unter anderem auf den Ausbau des Fernwärmenetzes und des Gas- und Stromnetzes.
STEAG ist und bleibt Sorgenkind
Sorgenkind ist und bleibt die Tochtergesellschaft Steag. Weil aber auf eine Gewinnausschüttung verzichtet wurde und Kosten eingespart werden konnten, befinde sich das Unternehmen nun auf einem guten Weg, sagt der Geschäftsführer der Stadtwerke. "Es braucht eben seine Zeit." Ein Verlustgeschäft ist und bleibt dagegen der Betrieb der beiden Bäder, dem DINamare und dem Freibad Hiesfeld. Die Mehraufwendungen von 674.000 Euro jährlich können jedoch durch Einnahmen an anderer Stelle aufgefangen werden, sodass der Eintritt in diesem Jahr nicht erhöht werden muss.
Erfreuliche Nachrichten gab es für die Strom- und Gaskunden des Energieversorgers und der Wärme-, Energie- und Prozesstechnilk (WEP) GmbH: Nachdem bereits im Jahr 2017 keine Preise erhöht wurden, können diese auch in diesem Jahr stabil gehalten werden. "Wir zählen 4.000 Stromkunde und 700 Gaskunden mehr als im Vorjahr", sagt Kremer. Das sei ein Zuwachs von jeweils rund 10 Prozent.
Auch abseits ihrer eigentlichen Kernkompetenz engagieren sich die Stadtwerke: Höhepunkt ist in diesem Jahr der Stadtwerke Dinslaken Energy Run am 15. April. Rund drei Monate später öffnet die DinArena ihre Tore und lädt zum Rudelgucken in die Zentralwerkstatt in Lohberg ein. Unterstützt werden zudem erneut das Fantastival im Juli und der Wettbewerb "Comedy Rodeo". Das Sponsoring des TV Jahn Hiesfeld soll ebenfalls fortgeführt werden.
Modernisierung einer Kita
- Die Stadtwerke Dinslaken Solar GmbH entwickelte mit der städtischen Prozent GmbH ein Konzept für eine möglichst autarke Strom- und Wärmeversorgung für das in einem denkmalgeschützten Gebäude untergebrachtes Familienzentrum an der Dickerstraße.
- Der Neubau wurde mit einer Photovoltaikanlage und einem Mini-Blockkraftheizwerk ausgestattet, die sich über eine smarte Leittechnik steuern lässt.
AZUBIS GESUCHT
- Aktuell suchen die Stadtwerke noch sieben Auszubildende (Fachinformatiker, Elektroniker, Anlagenmechaniker mit jeweils verschiedenen Fachrichtungen). Sind diese gefunden, beschäftigt das Unternehmen insgesamt 20 Azubis.
- Weitere Informationen finden sich auf www.stadtwerke-dinslaken.de/privatkunden/startseite.html.
Autor:Lisa Peltzer aus Oberhausen |
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