Redaktion spielt Amor: Alexander und Sam machten ihren Partnern am Valentinstag einen Antrag im NA

Sie hat "Ja!" gesagt: Alexander Richter und seine Stephanie. | Foto: Richter
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Damm da da damm, damm da da damm - In der Valentinsausgabe des Niederrhein Anzeigers läuteten die Hochzeitsglocken. Gleich mehrere Verliebte hatten sich getraut und waren dem Aufruf im NA vom 24. Januar gefolgt, ihrem Liebsten oder ihrer Liebsten einen Heiratsantrag auf dem Titel zu machen. Den symbolischen Kniefall machten Sam aus Voerde und Alexander aus Dinslaken.

Sam Esberger zog der Liebe wegen nach Voerde. "Ich bin in Wien geboren und aufgewachsen", sagt die 29-Jährige. Kennengelernt hat sie ihren Sven online, allerdings nicht über ein Dating-Portal, sondern beim "Zocken". Das Spiel heißt "World of Warcraft (WoW)". Sie: eine Hexenmeisterin, er: ein Jäger. Im realen Leben wollten sich die beiden erstmals auf dem Metal-Festival "Wacken Open Air (W:O:A:)" begegnen. So lange wollte der heute 32-Jährige jedoch nicht warten und tauschte kurzerhand Eintrittskarte gegen Fahrkarte und besuchte seine Freundin in Wien. Aus einem Wochenend-Trip wurden zwei Wochen, anschließend folgte Sam ihrem Liebsten nach Voerde. Zusammen gelebt haben die beiden anfangs in Wien, weil Sven dort aber nie richtig Fuß fassen konnte, stand ein Umzug zurück an den Niederrhein an. Und Sam folgte, holte ebenfalls ihr Abitur nach und arbeitete anschließend in einem Event-Schloss in Duisburg. Bald darauf kam Kind Nummer eins zur Welt, Sohn Giuliano. Mittlerweile ist Sam dreifache Mutter und zurzeit in Elternzeit. Ihre Schwangerschaften waren ein Grund, dass die beiden es bisher nie vor den Traualter geschafft haben. "Ich wollte halt nicht mit dickem Bauch heiraten." Vor vielen Jahren habe sie ihrem Sven schon einmal einen "Mini-Antrag" gemacht, Nägel mit Köpfen haben die beiden aber nie gemacht. Jetzt muss es aber passieren. "Einen Ringträger und Blumenmädchen haben wir schon." Fehlen also nur noch der Antrag und die Hochzeitsglocken. "Dass ich ihn auf dem Titel des NA frage, ob er mich heiraten möchte, wird er wohl gut finden", ist die 29-Jährige überzeugt. Auch wenn er sie gleichzeitig für verrückt erklären würde. "Bei mir muss man eben mit allem rechnen, das kennt er schon." Insofern bestehen also keine Zweifel, dass Sven "Ja!" sagt und sich die gebürtige Wienerin bald auch ganz offiziell Sessini mit Nachnamen nennen darf.

Alexander Richter: "Ich habe das gelesen und dachte mir noch: Wie doof muss man sein, da eine E-Mail hinzuschicken!?"

Ganz so überzeugt von der Aktion der Redaktion des NA war Alexander Richter anfangs nicht - im Gegenteil. "Ich habe das gelesen und dachte mir noch: Wie doof muss man sein, da eine E-Mail hinzuschicken!?" Doch losgelassen hat ihn die Idee, seiner Lebensgefährtin Stephanie auf diesem Wege einen Antrag zu machen, offenbar nicht. Denn noch in der selben Nacht setzt sich der Filialleiter an den Rechner und verfasst eine E-Mail. Obwohl die beiden schon seit September '99 glücklich vereint sind und klar ist, dass sie den Gang zum Altar wagen möchten, hat es bisher nie geklappt. "Unsere Tochter hat schon zig mal gefragt, wann wir denn endlich heiraten - und wann es dann endlich eine Party gibt." Die soll, wenn möglich, genau wie die Eheschließung auf der gemeinsamen Lieblingsinsel Usedom stattfinden. Die Hochzeit dorthin zu verlegen, sei jedoch sehr planungsintensiv, zudem müsste die, wenn auch kleine, Gesellschaft auf Usedom untergebracht werden. "Allein an dem Aufwand ist es bisher immer gescheitert", sagt der 38-Jährige, der nach 19 Jahren dann aber doch den Schritt wagen und auf die Knie fallen möchte. Auch der gemeinsamen Tochter wegen. "Sie ist dann besser abgesichert." Zumindest Papas Nachnamen trägt die siebenjährige Leonie schon. Dass auch die Mutter der Kleinen bald Richter heißen wird, daran hat der Dinslakener keinen Zweifel. "Sie weiß, dass ich einen leichten Dachschaden habe und und worauf sie sich einlässt. Sie muss eben mit allem rechnen." So auch damit, dass ihr Alexander sie bei ihrer Arbeit in einer Lidl-Filiale mit einem Niederrhein Anzeiger und der Frage aller Fragen überrascht.

Die Redaktion des NA hat jedenfalls alle Daumen gedrückt - mit Erfolg! 
Stephanie wurde auf der Arbeit überrascht, mit Blumen und einem großen roten Herz. Und? Hat natürlich "Ja!" gesagt. Die Planungen für die Traumhochzeit auf Usedom können also schon bald beginnen. Und auch Sam und ihr Partner sind seit Mittwochabend offiziell verlobt. "Ich habe ihm einfach ganz pragmatisch die Zeitung in die Hand gedrückt und gesagt: 'Guck mal!'. Er hat mich dann für so verrückt erklärt, wie ich im Vorfeld vermutet hatte - und dann 'Ja!' gesagt."

Autor:

Lisa Peltzer aus Oberhausen

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