NV Enertech: Der patente Herr Marquard

Volker Marquard in Aktion: In seinem Büro laufen alle Fäden zusammen.
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Unsere Local Heroes: Volker Marquard und seine NV-Enertech GmbH aus Dinslaken feiern 25. Firmenjubiläum.

Volker Marquard treffen wir nachmittags in seinem leuchtend gelben Firmensitz am Schöttmannshof in Dinslaken (nahe Auffahrt A3).

Allein das Gebäude ist schon einen Besuch wert. Denn es ist - wie später der Ergänzungsbau der Sparkassen-Hauptstelle - ein energie-effizientes Gebäude, ein eigens errichtetes Passivhaus. Und auch vom selben Architekten entworfen, das durch Bauweise und Belüftungstechnik so gut wie ganz auf herkömmliche Heizung und Klimatechnik verzichten kann!

Volker Marquard und sein Team haben gerade die IFAT Entsorga in München erfolgreich hinter sich gebracht. Auf dieser weltweit wichtigsten Fachmesse für Wasser, Abwasser, Abfall- und Rohstoffwirtschaft haben die Dinslakener jetzt erstmals ihr breites Dienstleistungs-Angebot Consulting & Engineering präsentiert. Unter dem Motto „Wir bringen ihre Projekte über den Berg!“ fassen sie auch für technisch nicht so Versierte verständlich ihr vielfältiges Können zusammen: „Projektierung, Planung, Konstruktion, Bauleitung und Inbetriebsetzung von Industrieanlagen.“

Vom Elektrotechniker, Elektrohauer unter Tage auf Lohberg zum Unternehmer mit heute 87 Mitarbeitern! Das kommt auch am Niederrhein nicht allzu häufig vor. Und in 25 Jahren ein nachhaltig wachsendes Unternehmen aufzubauen, dass in mittlerweile 39 Ländern ganze Industrieanlagen plant, baut, wartet, Filter-Anlagen passgenau einbaut und z.B. auf EU-Normen und -Vorgaben trimmt, kann man nicht anders als außergewöhnliche Lebensleistung bezeichnen. Der Mann ist einfach patent.

Der Blick zurück: Wie alles begann?

1987 bekam der „schon immer von Industrie-Anlagen faszinierte“, technikbesessene Volker Marquard mit damals sieben Mitstreitern und Mitarbeitern erste Aufträge „im nicht unkomplizierten Bereich Müllverbrennungs-Anlagen“. In dieser Zeit wurden ja erstmals Grenzwerte in Sachen Umweltbelastung eingeführt. Und Marquards Team – noch unter anderer Firmierung - rüstete die größten „Dreck-Schleudern“ in Deutschland und den Nachbarländern mit entsprechender „Rauchgas-Reinigung“ aus.
Diese sogenannten „Wäscher“ nehmen Ruß und Gifte raus. Das war eine auch politisch hochspannende Zeit, der Umweltschutz-Gedanke war noch höchst umstritten, weil mit Kosten verbunden. Und daher längst nicht durchgesetzt. Die Herausforderungen dieser Anfangsjahre waren inhaltlich wie auch technisch sehr hoch: „Vieles musste ganz neu entwickelt werden.“.
Aber in solchen Zeiten schlägt wohl die Stunde solcher praktisch Kreativen mit Unternehmergeist. Die in Visionen das Machbare erkennen - und auch andere überzeugen können. Marquards Vision war und ist eigentlich ganz schlicht: „Mach es einfach besser!“.

Der bekennende Sozialdemokrat und Vater dreier Söhne hat da eine klare Meinung: „Mir ist die Entwicklung unserer Gesellschaft und unseres Planeten ja nicht egal. Das hört sich immer so geschwollen an, aber: Ich wollte auch meinen Teil dazu beitragen, unsere Welt besser zu machen. Und auch unseren Kindern sauberes Wasser und gesundes Essen zu erhalten. Was aber nicht heißt, dass wir uns zurückentwickeln sollen.

Die Stunde der kreativen Macher

Wir sind ein Industrieland und brauchen Arbeitsplätze, die eine zukunftsfeste Perspektive haben. Daraus ist nun die NV-Enertech entstanden: Jedes Projekt, das wir entwickeln oder mitentwickeln, damals wie heute, ist ja anders. Und für jedes einzelne wird individuell ein auch finanziell realisierbares Konzept erstellt.“, so Marquard über seine und die Arbeitsweise seiner Firma.
Ihre seinerzeit in der „Umwelttechnik-Gründerzeit“ gemachten Erfahrungen sind heute von unschätzbarem Wert für die Pioniere aus DIN.
Und begründen wohl auch ihren inzwischen weltweit guten Ruf in dieser immer wichtiger werdenden Branche.

Als wir mit dem Chef durch die Büroräume gehen, wird er locker scherzend begrüßt. Auf einem Stuhl liegt eine rote Wärmflasche? „Das ist der Platz einer unserer Ingenieure, der ist länger auf Bauleitung unterwegs. Das soll zeigen, das wir seinen Stuhl warm halten!“. Ob das Arbeitsklima mit dem guten Raumklima zusammenhängt? – „Nein, das war schon vor Neubau so!“, kommt es von allen zurück.

Und noch etwas sollte nicht unerwähnt bleiben, das nicht selbstverständlich ist für einen so viel beschäftigen Mann: Volker Marquard arbeitet auch im Vorstand der „Dinslakener Tafel“. Die täglich viele Menschen in dieser Stadt und ihrer Umgebung mit Lebensmitteln versorgt. Im Monatsdurchschnitt können da schon mal 1700 Menschen zusammen kommen. Marquards soziales Engagement für Sportvereine, Kindergärten und Schulen hatte sich herum gesprochen und als er vor ein paar Jahren von der Dinslakener „Tafel“ um Hilfe für ein Transportfahrzeug gebeten wurde, hat er sich nicht lange bitten lassen: Er hat gleich eins auf Dauer gespendet. Und die Arbeit der Tafel dann weiter kräftig als ein Hauptsponsor unterstützt.
Als er eines Nachmittags für den Tafel-Vorstand vorgeschlagen wurde, hat er nicht mit Hinweis auf die viele Arbeit und Verantwortung in seiner Firma dankend abgelehnt, was jeder hätte verstehen müssen. Volker Marquard hat die Wahl in den Vorstand des gemeinnützigen Hilfe-Vereins schlicht angenommen, alle seine Mitarbeiter spenden zudem monatlich!

Vom Niederrhein in die ganze Welt

Einfach ein Dinslakener local hero, weltweit tätig. Mit ihm als Projektleiter wäre der Flughafen Willy Brandt wohl längst fertig. Herzlichen Glückwunsch zum 25. allen am Schöttmanshof, inklusive dem mit der Wärmflasche!
Hier gehts zum Video.
(mit herzlichem Dank an city-webtv.de - Local Heroes).
(Erschienen im Niederrhein Anzeiger KW 26/12 Text: cd)

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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