Logbuch: Volksverzählung.

"Hallo. Ich bin vom Zensus. Was tragen Sie drunter?" | Foto: Quelle: http://www.flickr.com/photos/18844496@N00/302929685/
  • "Hallo. Ich bin vom Zensus. Was tragen Sie drunter?"
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Letzte Woche rief ein Freund genervt an. Er beschwerte sich über einen störenden Besuch der "Zeugen Jehovas oder so", während seine Lieblingssendung lief. Er habe diese lautstark in die Wüste geschickt, weil sie ihn mit unangenehmen Fragen löcherten. Ich riet ihm, in Zukunft besser Acht zu geben; in wenigen Tagen kann so ein Verhalten teuer werden. Denn der Zensus 2011 steht in den Startlöchern.
In der ersten Volkszählung seit der Wiedervereinigung werden um die 80.000 Interviewer durch die Straßen gejagt, um lauter W-Fragen zu beantworten.
Wer? Wo? Wie lange? Wieso überhaupt? Das gefällt den Datenschützern gar nicht. Erst Microsoft, dann Google ... kürzlich Apple. Und nun? Die eigene Regierung!

Einige Protestwellen später wurden diverse Fragen aus dem Bogen entfernt. Fragen, die zu weit in die Privatsphäre eindrangen und augenscheinlich keinen Wert für die Statistik darstellen. Angeblich. Fragen über religiöse Ansichten ("Sind Sie Satanist?") oder persönliche Interessen ("Haben Sie noch andere Laster neben dem Alkohol?") wurden gekippt.
Drum werden heimlich Absprachen mit den drei großen Stalkern (s.o.) getroffen, um dem Bürger auch noch die letzten Infos zu entlocken. So werden Ihnen die Zensus-Befrager einfach dank der iPhone-Daten beim Supermarkt auflauern und mittels des Payback-Punktesystems Einblick in ihre Ausgaben erhalten. Ich freue mich bereits jetzt auf den nächsten Anruf meines Freundes, wenn er wieder während seiner Lieblingssendung gestört wird. Spätestens nächste Woche. Darauf kann ich zählen.

Autor:

Oliver Peters aus Dinslaken

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