Logbuch: Glashaus.

Eine Datenschutz-Meldung jagt die nächste. Google fotografiert meinen Balkon, Facebook verbreitet meinen Beziehungsstatus und Apple weiß dank iPhone, ob ich heute beim Urologen war. Social-Media-Terror bis zum Abwinken. Der nächste Skandal: Sony wurde bestohlen. Ein Hacker riss sich 77 Millionen Kundendaten (Playstation) unter den Nagel. Das Schaden ist enorm und Sony sah sich gezwungen, das Netzwerk vorerst einzustellen.

Die Angst und Sorge ist groß. Wo kann man noch seine Daten sicherheitshalber in Profilen und Onlinekonten ablegen? Darf man überhaupt noch Mails schreiben? Oder am besten gar nicht erst einloggen?
Hier eine Pro-Liste der Generation Social Media. Damit die Vorteile und positiven Effekte nicht in Vergessenheit geraten.

01: Man kann jederzeit Freundschaften, Arbeitsverhältnisse und Ehen per Mausklicken annullieren.
02: Google Earth ermöglicht es, langweilige Urlaubsorte schon vor der Anreise zu entlarven.
03: Sollte der ungeliebte nervige Nachbar gerade nebenan im Supermarkt seine Runden drehen, wartet man einfach mit seinem Einkauf - Dank iPhone Router.
04: Man verschwendet nicht wochenlang Zeit, Leute kennenzulernen. Alle relevanten Fragen (Solo? Arbeit? Politische Ausrichtung? Fetische?) sind auf einen Blick im Profil sichtbar.
05: Dinge, die keinen interessieren ("Bald Wochenende!!! Gehe baden!") kann man endlich via Twitter los werden .
06: War der letzte Restaurantbesuch für die Katz? Oder gefiel einem der eine Artikel im Wochenanzeiger nicht? Man kann via Kommentar Dampf ablassen - selbstverständlich anonym.
07: Via Fotoalbum ist es für Arbeitgeber ein Leichtes, zukünftige Arbeitnehmer je nach Wochenendsplanung (Albumtitel: "Saufgelage letztes WE, lol") schnell auszusortieren.
08: Es ist kinderleicht, eine musikalische Playlist zu erstellen. Es ist noch leichter, sein Umfeld mit dem Gedudel in den Wahnsinn zu treiben.
09: Man braucht bei schlechtem Wetter nicht mehr vor die Türe. Noch irrer: Bei gutem auch nicht.
10: Eine "History" zeigt uns genau, was wir alles gemacht, gesagt, gemocht haben. So wissen wir endlich, wer wir eigentlich sind. Oder sein wollen.