Logbuch: Bildungspäckchen unzustellbar.

Vielleicht hielten es die meisten für einen Aprilscherz. Das Bildungspaket (bestimmt ein sicherer Kandidat für das Unwort des Jahres) der Von der Leyen wird von der Generation Hartz 4 ignoriert. Unklar ist, ob die Eltern von Jacqueline, Justin und Sally Alabama nun bloß uninfomiert sind oder tatsächlich keinen Bedarf haben.
Das Bildungspaket soll von daher abgewandelt werden, um mehr Popularität zu erlangen. Statt der ursprünglichen Ansätze wie Mittagessen, Musikinstrumenten-Unterricht, Nachhilfe, Zuschüsse für Schulmaterial/Klassenfahrten sollen nun alltagstaugliche Richtungen angestrebt werden. So soll es z.B. regelmäßig McDonalds/Burger King-Gutscheine für alle Hartz 4 Familien geben. Extragelder für Vereine oder Musikunterricht werden durch eine handelsübliche Wii mit zwei Spielen ersetzt - Bowling und ABBA Singstar. Schulmaterial kann außen vor gelassen werden, wenn alternativ der Handyvertrag aufgestockt wird; die Neuköllner können eh schneller SMS tippen als ihren Namen schreiben.

Sollte auch diese Abwandlung scheitern, bleibt nur noch eine Möglichkeit. Die Eltern besser informieren. Dass dies die letzte Instanz darstellt, dürfte recht offensichtlich sein. Denn ein klärendes Gespräch könnte so ausschauen.

"Hallo, hier spricht die Kommune! Wir geben Ihrem Kind mehr Möglichkeiten durch Gutscheine!"
"Wie? Welchem Kind? Wir haben doch fünf."
"Das bedeutet viel mehr Gutscheine! Sie können ihre Racker somit besser versorgen."
"Soll das heißen, dass ich eine schlechte Mutter bin, oder was?!"
"Nein, nein ... verstehen Sie mich nicht falsch. Wir wollen Ihnen doch nur unter die Arme greifen."
"Dann lass mein Kinder in Ruhe, Du Kommune!"
"Noch mal von vorne. Wir haben Geld. Für Sie."
"Das klingt gut. Denn mir wurde das Hartz 4 gekürzt."
"Wir geben Ihnen Geld, damit Ihre Kinder z.B. Clarinette spielen können!"
"Was sollen die denn mit einer Clarinette??! Die sollen lieber arbeiten gehen."
"Ach, wissen Sie was? Schönen Tag."