In vier Tagenzum YouTube-Star: Jugendliche drehen in Stockumer Schule eigene Videos
von Sarah Dickel
In der Stockumer Schule wurden sieben Jugendliche innerhalb von vier Tagen in Kooperation mit dem Landesmedienprojekt „Gecheckt!“ zu echten YouTube-Kennern.
Voerde. Der 13-jährige Fynn steht mit einer Virtual-Reality-Brille im improvisierten Aufnahmestudio der Stockumer Schule. Er spielt das Videospiel „Eagle Flight“, bei dem sich der Spieler als Adler durch das verlassene Paris bewegt. Der Clou: Der 13-Jährige steht vor einer grünen Wand und kann beim Spielen gefilmt werden. So kann später ein YouTube-Video entstehen, indem der Nutzer nicht nur das Spiel kennenlernen kann, sondern gleichzeitig sieht, wie Fynn das Spiel spielt.
Diese Art von YouTube-Videos nennt sich „Let's play“ und ist gerade bei den Jungen stark gefragt, wie Markus Sindermann, Projektleiter von “Gecheckt! – Jugend, Medien und Familie“, erläutert: „Die Jungs spielen Spiele und filmen sich dabei. Diese Art von Videos ist vor allem beliebt, wenn Spiele sehr teuer und deshalb für die Kinder nicht erschwinglich sind.“ Bevor es aber ans Spielen ging, mussten die Jugendlichen ab zwölf Jahren erst einmal sammeln, was sie alles auf YouTube kennen. Eine bunte Mischung von Vlogs über Lifestyle-Videos und Comedy kam da zusammen.
Im zweiten Schritt wurden Kleingruppen gebildet, die sich verschiedene Themen vornahmen. Wie zum Beispiel die Gruppe von Amélie und Neele. Die beiden Mädchen haben sich dafür entschieden, ein Comedy-Video zu machen, bei dem sie selbst die Hauptrollen spielen: „Wir haben ein '10 Arten von…'-Video gemacht“, erklärt Amélie. Bei dieser Art von Video werden zehn unterschiedliche Arten irgendeiner Rubrik auf komödiantische Weise präsentiert. Bei Amélie und Neele fiel die Wahl auf Schüler: „Wir haben zum Beispiel einen Streber gespielt, eine Dumme oder eine Tussi“, so die beiden Zwölfjährigen schmunzelnd. Besonders toll finden sie auf YouTube Videos, in denen die YouTuber ihren Alltag präsentieren: „Sherin David oder Rebekah Wing sind voll cool, weil sie ihre Meinung sagen und ihren Alltag zeigen“, erklärt Neele die Faszination hinter den YouTubern. Eben Stars zum Anfassen, die die Jugendlichen mit in ihre Alltagswelt nehmen.
Bei den eigenen Projekten sind die Neu-YouTuber mit Feuereifer dabei
Sindermann gibt den Jugendlichen Tipps, welche Software sie zum Produzieren und Schneiden verwenden können: „Es gibt so viel freie Software und wir helfen den Kids, diese zu verwenden.“ Der Anreiz des Projektes, das über vier Tage läuft, sei es, eigene Videos zu gestalten: „Wenn ich sage, wir nehmen irgendein Video und schneiden das, wäre es langweilig. Hier arbeiten die Jugendlichen aber an ihren eigenen Projekten“, so Sondermann.
Und bei den eigenen Projekten sind die Neu-YouTuber mit Feuereifer dabei. Wie zum Beispiel Max und Matthes. Auch die beiden haben sich für das Videospiel „Eagle Flight“ entschieden und sind gerade dabei, ihre Videos zu schneiden: „Wir kannten das Spiel vorher gar nicht, aber wollten definitiv ein ‚Let's play-Video‘ machen“, berichtet der 13-jährige Max. Das Besondere daran? „Man kann man selbst sein und das anderen zeigen, das ist echt cool“, so Matthes.
Für den Projektleiter ist vor allem wichtig, dass auch die Eltern der Kinder den Mehrwert solcher Aktionen erkennen: „Die Eltern sollen sehen, dass man mit Medien auch kreativ umgehen und sie nicht nur passiv konsumieren kann.“ Deshalb gab es am Ende des Projekts auch eine Präsentation, bei der alle Videos vorgestellt wurden. Wer möchte, kann sich die Videos auch auf www.gecheckt-nrw.de anschauen.
Autor:Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken |
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