Fremdbestimmung

Hatte ich die Möglichkeit - u.a - zum Einheitsbrei der EU, dem Euro und der Sommerzeit NEIN zu sagen?

Wurde ich gefragt, ob ich Europäerin werden will?
Ein mir aufgenötigter und mit Blick in die Zukunft kaum zu bändigender "Verein".

Wollte ich den Euro?
Eine kriselnde Währung, die nicht nur Otto Normalverbraucher den Schweiß auf die Stirn treibt.

Habe ich den künstlich verlängerten Sonnenschein im Sommer verlangt?
Wo bleiben die dämmrigen, lauschigen Sommerabende, die ich so geliebt habe? Dafür ist es aber morgens eine Stunde länger dunkel. Mein Biorhythmus bedankt sich für diesen Humbug, der keinerlei Vorteile bringt.

Die Macht geht vom Volke aus. Wenn die Realität nicht so traurig wäre, könnte ich herzhaft darüber lachen.

So aber werde ich mich bis in die späten Abendstunden in die Sonne setzen müssen, dabei meine mit dem Euro teuer erworbenen Getränke trinken, und mich fragen, welches Land in der EU morgen gerettet werden muss.

Und in der dunklen Jahreszeit kann ich diesem unerquicklichen Gedanken im Scheine meiner quecksilberhaltigen und undimmbaren Energiesparlampe nachhängen.

Autor:

Petra Tollkoetter aus Dinslaken

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14 Kommentare

Femke Zimmermann aus Düsseldorf
am 24.09.2012 um 10:13

Wir werden ja noch nicht einmal gefragt, ob wir den Weg durch den Geburtskanal ins raue Leben tatsächlich "gehen" wollen. Die ersten Jahre sind wir dann, wie Klaus in seinem Kommentar bemerkt, in vielerlei Hinsicht dem Gutdünken unseres Umfeldes ausgesetzt.

Dann aber kommt irgendwann der Punkt, an dem wir (täglich) selbst entscheiden, ob wir dieses Leben annehmen, oder aber es wegwerfen wollen. Diese persönliche Entscheidung ist es, die ich aller Fremdbestimmung immer wieder entgegen schreien will! Und manchmal ist es auch der ganz leise Widerstand:-)

Jürgen Steinbrücker aus Langenfeld (Rheinland)
am 28.09.2012 um 22:35

Ich habe mir eine Insel der Selbstbestimmung geschaffen: ehrenamtliche Arbeit statt bezahlter Job, wo der Chef in jeder Minute das Sagen hat. So viel Freiheit bei sinnvoller Tätigkeit hatte ich im gesamten Berufsleben nicht.

Margit Bohlen aus Dinslaken
am 03.10.2012 um 12:44

Wurden wir jemals mal gefragt? Aber wir lassen es immer wieder geschehen, Wäre ich jünger ginge ich auf die Barrikaden. An sonsten sprichst du mir aus der Seele, liebe Petra!