Elton John trifft Hanns Dieter Hüsch

Matthias Reuter sammelt für seine Patentiere Sumatra-Huhn Pauline und Brahma-Hahn Alfred.
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Matthias Reuter - Kabarettist und Edelfischverkäufer M.A,

Wenn er auf seinem weißen Keyboard in die Tasten haut, hat er wirklich was von dem jungen Elton John, nur witziger.

Denn, was er da mit großer Fingerfertigkeit und Brio (beinahe so angelegentlich wie der Meister selbst) hinzaubert, ist großartig: „Meine Eltern haben mir erst ein Keyboard mit 49 Tasten gekauft und als ich dann alle konnte, gabs zu Weihnachten eines mit 61 Tasten. Mit 18 habe ich dann bei einem Jazzpianisten Unterricht genommen und prompt die Aufnahmeprüfung für Musik in Arnheim und an der Folkwang-Hochschule Essen bestanden.

Aber für die Folkwang hätte ich mein gerade erst begonnenes Germanistikstudium aufgeben müssen. Und das wollte das Sicherheitsdenken (doch noch Lehramtsstudium oder Journalist?) in mir nicht. Aber da ich seit frühen Jugendtagen in einer Band spiele (wir haben auf allen Hochzeiten, Kirmes, Familienfesten oder Betriebsfeiern alles hoch und runter gespielt, von Schlager, Rock-und Pop-Oldies bis Jazz) habe ich meine musikalische Ausbildung nicht vernachlässigt – und (!) meinen Magister-Abschluss in Germanistik, Geschichte und Philosophie machen können. Meinen Lebensunterhalt habe ich u.a. auch bei Nordsee Fisch und als Klavierlehrer verdient: 2-3 Tage Nordsee, 2-3 Tage Klavierlehrer. Das gibt kalte und flinke Finger...“ .

Niederrhein Anzeiger: Und wie kamst Du zum Kabarett?

Matthias Reuter: „Ich habe mich viel mit Kabarettisten beschäftigt. War Fan von vielen. U.a. von Dieter Hildebrandt und den Kabarettisten der Weimarer Zeit.
Seit Jahren gibt es um die Ecke im Oberhausener Centrum Altenberg alle zwei Monate „Quatsch und Politik“ mit viel Musik. Da habe ich meine ersten Auftritte gehabt und mache das heute auch noch regelmäßig.“

Regelmäßig unterstützt Matthias Reuter auch die Tiere des Kaisergartens in Oberhausen: Er ist Pate des Sumatra-Huhns Pauline und des Brahma-Hahns Alfred. Und hat bei seinen Auftritten schon über 900 Euro für die beiden und ihre gefiederten Kollegen sammeln können: „Viele Kinder wissen ja gar nicht mehr, wie Tiere „in echt“ aussehen oder sich anfühlen.“ Reuter liebt Themen aus dem ganz normalen Alltag. Mit Kennerblick entdeckt er dessen „Schrecken“, die immer schlimmer werdende Geschichte, aus der Tragik und Komik erwächst und - setzt dies auch musikalisch herrlich um. „Schrecken des Alltags“ heißt so auch sein erstes Buch, in dem ebenfalls seine Talente als Comiczeichner und Kabarett-Poet aufblitzen. Auch eine CD „Auf Schwarz sieht man alles!“ ist auf dem Markt. Gemeinsam mit Kollegen wie Dieter Nuhr, Kalle Pohl, Wiglaf Droste oder Wilfried Schmickler hat er einige Texte in „Ich krieg die Krise! - Kabarettisten packen aus“ veröffentlicht.
Wunderbare Werke für Menschen mit einer Schwäche für den ganz „normalen Wahnsinn“. (Im WortArt-Verlag erschienen).
Matthias Reuter wurde übrigens im nahegelegenen OB-Sterkrade geboren. Wuchs relativ behütet auf und lebt auch heute noch dort, Dinslaken ist ihm also nicht fremd. Und natürlich weiß er, dass auch Hanns Dieter Hüsch hier bisweilen unverhofft Inspiration gefunden und sogar mal „ den lieben Gott auf der Neustraße“ getroffen hat. Als Ben Perdighe (einer der Literatur-Hotel-Preis-Träger 2010) ihn zur LHP-Lesung ins Art Inn einlud, sagte er spontan zu. Und nach dem rauschenden Erfolg will er auch wiederkommen!

Mit seinem abendfüllenden Programm kann man Matthias Reuter am 4./ 5. und 13. November 2011 im Dachstudio der Stadtbibliothek DIN genießen. Karten dann im Bürgerbüro DIN,Telefon: 02064- 66-222. Viel Spaß.
(Erschienen im Niederrhein Anzeiger KW 18/11 cd)

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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