Die Nummer Eins der Local-Hero-Stadt

"Mein Dinslaken"-Schirmherr Bürgermeister Dr. Michael Heidinger.
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“Mein DINsLAKEN“-Schirmherr Michael Heidinger exklusiv im Niederhein Anzeiger

„Ein bisschen Gel in die Haare?“ - und er könnte als älterer, seriöserer Bruder unseres derzeit immer noch beliebtesten Bundespolitikers Karl Theodor zu Guttenberg durchgehen?! Seit sieben Jahren arbeitet Dr. Michael Heidinger in Dinslaken. Diente der Stadt als SPD-Ratsherr und Fraktionsvorsitzender seiner Partei und nun für einige überraschend als Bürgermeister. Eine seiner ersten Amtshandlungen war die Übernahme der Schirmherrschaft für unsere große „Local Hero“-Malaktion „Mein DINsLAKEN“. Ihm gefiel das nur hier vor Ort mögliche „leinerne Wortspiel“ und der witzig-ironische Umgang mit dem Namen der Heimatstadt. Ein Bettlaken hat jeder im Haus und ein paar Farben lassen sich auch organisieren.

“Mein DINsLAKEN“
Diese wohl bislang örtlich teilnehmerstärkste und sicher witzigste 2010-Kultur-Initiative kam ganz ohne Unterstützung der offiziellen Kulturhauptstadt-Vermarktungs-GmbH aus Essen aus, aber mit der Unterstützung des Stadtmarketings DINAMIT, vieler Farben- und Laken-Sponsoren und vieler kreativer Dinslakener Schüler, Lehrer, Kindergärtner, Privatpersonen ans Gelingen. Also echt „Local Hero“, ganz im Sinne der Europa-Inititative zur Kulturhauptstadt. Und jeder, ob Groß oder Klein, konnte unkompliziert kreativ werden und seine Verbundenheit mit seiner Stadt malerisch ausdrücken. Schirmherr Michael Heidinger freut besonders, dass so viele Kinder aus Kindergärten und Schulen, aber auch viele Bürger ganz privat seinem lockeren Aufruf zur Malaktion spontan Folge geleistet haben. Und ist natürlich sehr gespannt auf die große Ausstellung in der Kathrin-Türks-Stadthalle am 9. Januar ab 16 Uhr. Zu der alle „Mein DINsLAKEN“-Künstler herzlich eingeladen sind!

Mit „Judith“ on stage
Jetzt aber zum Local Hero Number One des Local Hero Dinslaken, ebenfalls Number One: Geboren wurde Michael Heidinger im ländlichen Münster-Roxel. Vater Hans arbeitete bei der AOK und Mutter Anna war Sekretärin an der Uni. Die Kinderbilder zeigen einen reizenden und aufgeschlossenen Jungen, der auch herzlich mit seinem jüngeren Bruder Oliver verbunden ist. Der übrigens war bis Ende 2009 Polizeiarzt und leitet nun ab 1. Januar das Krebsregister, das von Münster nach Bochum als Teil des neuen Gesundheits-Campus umzieht.

Mit 14 Jahren bekam Michael seine erste Gitarre und ein bisschen klassischen Unterricht. Gemeinsam mit seinem Bruder am Saxophon und Freunden am Bass, zweiter Gitarre und Schlagzeug gründete er seine erste Band, die schnell weltbekannte Gruppe „Judith“, die ausschließlich eigene instrumentale Pop- und Jazz-Kompositionen spielte. Im Ernst: Gitarre spielt der Bürgermeister heute noch mit großer Leidenschaft: „Was von Santana kriege ich noch hin.“, zuckt die linke Griffhand gleich zur Luftgitarre im Ratssaal.

Nach dem Abi studierte er anschließend an der Uni in Münster Volkswirtschaft. Und arbeitete als frischgebackener Diplom-Volkswirt auch eine zeitlang dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Doch er merkte schnell, dass „die reine Lehre nicht so sein Ding“ war. Den in die Menschen verliebten Humanisten zog es in die Praxis. Und zwar zur Bundesanstalt für Arbeit, wo er vom Trainée aufwärts mehrere Verwaltungsstufen für den Leitenden Dienst durchlief.

Parallel zum Job (!) arbeitete der immer schon sozial engagierte junge Mann fleißig an einer sehr anspruchsvollen Doktorarbeit und promovierte herausfordernd mit: „Arbeitsmarktpolitik bei marktkonformer Arbeitsvermittlung“. Exakt mit der Übereinstimmung zum realen Arbeitsmarkt gab es damals nämlich noch viel zu tun. Heidingers Doktor-Arbeit hat den Nürnberger Arbeitsagenten und der Politik viele Hinweise geben können, doch das verschweigt der eher zurückhaltende Mann heute, auch uns.

Seit 18 Jahren ist er nun mit dem Verwaltungsdienst auf allen Ebenen bestens vertraut, auch in Führungspositionen, darunter seit einem knappen halben Jahrzehnt als auch unter einer CDU-Regie nicht nur fachlich sehr geschätzter Referatsleiter für Aus- und Weiterbildung im NRW-Arbeitsministerium der Landesregierung Düsseldorf. Seinen 16 und 18 Jahre alten Söhnen (sie wachsen bis heute im schönen Münster bei ihrer Mutter auf), versucht Michael Heidinger nicht nur in Sachen Berufswahl ein guter Berater zu sein.

„Lebenschance Bildung“
Aber es ist „verdammt schwer“, in der heutigen Zeit den richtigen Beruf zu finden. Dinslakens neuer Bürgermeister weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig Bildung ist und zeigt ein eindeutiges politisches Statement: „Bildungschancen sind Lebenschancen. Mit der Pflicht zur Zahlung von Studiengebühren hätten weder ich noch mein Bruder studieren können. Meine geschiedenen Eltern hatten es nicht so dicke.“

In der SPD ist er seit 1986 Mitglied, nächstes Jahr wird das ein Vierteljahrhundert! Seine Bundeswehrzeit verbrachte er als Panzergrenadier in Ahlen und bildete sich als Reservist in der ABC-Abwehr weiter. Und bei entsprechenden Übungen dient er dann auch heute noch als Oberstleutnant der Reserve im Verteidigungsministerium. In seiner Partei ist er außerdem Vorsitzender der SPD-Kreis Wesel und Mitglied im Landesvorstand der NRW-SPD, dem Dinslakens zweiter SPD-Michael, der neue MDB „Mike“ Groschek als Generalsekretär dient.

Wenn einer nach 10 Jahren CDU-Stadtregierung unter der populären Sabine Weiss als Amts-Vorgängerin und massiv gegen den Bundestrend als SPD-Bürgermeister-Kandidat das Dinslakener Rathaus überraschend über Nacht zurückerobert, ist ein glatter Übergang ins Bürgermeisteramt eigentlich ja kaum zu erwarten.

Einige politische Gegner ließen dann erst mal auch keine Chance aus, dem Menschen Michael Heidinger persönlich Steine in den Weg zu legen. Als Verwaltungsfachmann und langjähriges Ratsmitglied sind ihm die so handelnden Personen in Stadtrat und Rathaus ja nicht fremd.

Und er weiß, dass man mit den vorhandenen Strukturen und den Menschen darin zunächst einmal arbeiten muss. So hat er auch erst mal „alles beim Alten“ gelassen und ohne Vorbehalte sowohl Sekretariat, Pressesprecher etc. , sogar den Persönlichen Referenten der CDU-Vorgängerin Sabine Weiss behalten. M.H. weiß um seine „spröde Erstwirkung“ aber auch, wie er gern zitiert, „dass er im persönlichen Gespräch gewinnt“. Und es ist inzwischen vom Amt verbürgt: Lächeln kann der Mann wirklich. Nicht nur im Ratskeller. Aber im Ernst: Er kann auch Zuhören. Das geben sogar politische Gegner zu (sogar die mit der schnellen Hand am juristisch abgewogenen Schmutz-Schäufelchen.).

Mit Gedult und Spucke
Eines hat er in all den Jahren in der Politik und Verwaltung gelernt: Für diesen Job braucht man nicht nur eine Amtskette, man braucht Geduld. Das hat er sich auch hier vorgenommen. Auch in Sachen Kulturhauptstadt 2010. Geduld, auch wenn mal die Plakate vergessen werden. Denn am Niederrheiner schätzt er den „abgründigen Humor“. Und ist stolz auf lokale Talente wie die „Thekentratscherinnen“ oder „Olaf Overbiss“, denen er durchaus auch überregionale Chancen zutraut. Denn auch seine persönlichen Kabarett-Lieblinge Dieter Nuhr und Volker Pispers haben ja mal vor Ort angefangen. Und natürlich will er - trotz amtsverpflichteter Teilnahme an der abgesperrten Kulturhauptstadt-Eröffnung in Essen - abends noch zur eigentlichen, zu unserer Dinslakener Eröffnung mit dem ROCK ORCHESTER RUHRGEBEAT in die Stadthalle kommen. Schade, dass die Gruppe „Judith“ so gar nicht mehr auftritt, z.B. mit „Blaaack Magic Woooman?!“. Viel Glück im Neuen Jahr, Herr Bürgermeister! (Erschienen im Niederrhein Anzeiger 6.1.10 / cd).

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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