Die Backstage-Geheimnisse der Chippendales

Die Chippendales. Foto: Veranstalter
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Exklusiv-Interview mit Kevin Cornell zum Start der neuen Most Wanted Tour in Deutschland. Am 16. November 2011 kommen die bildschönen Jungs auch nach Duisburg ins Theater am Marientor.

Frontman Kevin „Doc“ Cornell von den „Chippendales“ antwortete im Exklusiv-Interview, dass wir abgeschirmt in einem Hotel(-Foyer!) vorab führen konnten, auf die Frage: „Kevin, die Chippendales wurden ja schon 1979 gegründet – ist denn noch jemand von der ursprünglichen Besetzung dabei, zum Beispiel als Coach oder Manager?“.

Kevin (streicht sich lachend die langen Haare aus den Augen):
„Soviel Zeit hast heute weder Du noch ich, diese lange Geschichte zu erzählen.
Am Anfang stand ein Streit zwischen einem Chippendale und dem damaligen Choreographen, das Anheuern eines Vertragskillers (Hitman), eine Mordsgeschichte, Inhaftierung des Anstifters und Selbstmord mit dem Strick in der Gefängnis-Zelle…
Das hat sich natürlich durch den jahrzehntelangen Erfolg längst erledigt, aber im Ernst: ein 30jähriger von damals wäre ja heute auch schon über Sechzig. Also: nein! This is Chippendale Today - Generationen später!“

Frage: „Wie ist das Training?“

Kevin: “Wir Jungs sind heute so gut trainiert, dass auch die zweistündige tägliche Show (wir touren ohne einen Tag Pause durch Deutschland, das ich schon gut kenne!) als ein Teil des Body- und Tanz-Trainings angesehen werden kann. Trotzdem gibt´s an vier oder fünf Tagen jeweils eine Stunde Arbeit an den Gewichten und mindestens eine halbe Stunde tänzerisches work-out. Nicht nur, um die Optik zu bewahren, sondern auch wirklich fit zu bleiben.“

Frage: „Wie groß ist die Gruppe derzeit zur Deutschland –Tournee?“

Kevin:
“ Wir reisen mit elf Leuten auf der Bühne. Davon sind acht Chippendales, flankiert von einem Sänger und zwei Tänzern. Für manche Tanzeinlagen haben wir Chippendale-Boys einfach zu viele Muskeln!“ (lacht bescheiden und wirft witzig gemeinte, aber feurige Kontroll-Blicke, wie das wohl ankommt.).

Frage: „Wer macht die Choreografie – können die Junges, kannst Du auch Vorschläge einbringen?“

Kevin: „Wir haben zahlreiche Choreographien, von acht Jahre lang bewährten Nummern bis hin zu brand-neuen. Eine der neuen Nummern wurde übrigens von Travis Payne einstudiert, der die letzte Michael-Jackson-Show choreographiert hat!
Unser wichtigstes feed back aber sind die Mädels unten im Saal beziehungsweise vor der Bühne oder am Bühnenausgang: wir hören an jedem Abend rum, wie das eine oder andere angekommen ist und sind offen für Vorschläge. Solange nicht darauf bestanden wird, sie anschließend unter vier Augen zu unterbreiten. (lacht herzlich und überhaupt nicht eingebildet).

Frage: „Verändert sich die Show unterwegs?“

Kevin: „Die allermeisten unserer weltweiten Tourneen enden in unserem Stammsitz in Las Vegas. Und vieles, was sich unterwegs bewährt hat oder neu dazugekommen ist, fließt in die Show unseres Stamm-Teams zuhause ein.
Da tritt ja ständig ein anderes Team weiter auf, während wir hier unterwegs sind – wir können doch auch die amerikanischen Girls nicht so lange allein lassen…“.

Frage: „Wie werden die Kostüme und oder Themen entwickelt und die passende Musikauswahl dazu?“.

Kevin: „Wir haben praktisch alles für alle Gelegenheiten dabei – wir reisen mit einem riesigen LKW-Truck voll mit Kostümen.
Und manche Lady wundert sich, dass wir mehr Klamotten dabei haben als Madonna oder Britney Spears auf Tour. Aber nicht vergessen – was man auszieht, muss man vorher ja auch anhaben! Und wir ziehen eine Menge aus.“.

Frage: „Gibt es Unterschiede in der Mentalität Eures Publikums, beim Lady-Entertainment, wie Ihr das nennt?“.
Kevin: „Absolut, wenn auch Frauen angeblich überall gleich auf das reagieren, was wir so machen, sonst könnten wir ja nicht weltweit erfolgreich gastieren, von Südafrika bis zum früheren Ostblock und Asien.“

(Es folgt ein längerer Dialog über den Unterschied zwischen Süd und Nord in der Mentalität des Publikums. Kevin übt mit mir den Aussprache-Unterschied zwischen „schweiß-treibend“ und „zwei Stunden“ und es kommt raus, dass er den in der Showbranche hier so berühmten „Weißwurst-Äquator“ zwischen Süd- und dem angeblich weniger begeisterungsfähigen Nord-Deutschland gut kennt, aber als Kalifornier einfach nicht aussprechen kann! Muss er auch nicht:) „Unsere Body-Language, die Körpersprache wird überall gut verstanden! Und ich freue mich besonders auf das Ruhrgebiet und seine Umgebung, dass da besonders herzliche und patente Menschen leben, gilt ganz offensichtlich vor allem für die Ladies hier!“.

Frage: (keine mehr, ich bin platt!). „Vielen Dank, Doc
und Grüße an die anderen noch in Vegas, gute Anreise und eine erfolgreiche Tournee. See you!.“
(Erschienen im Niederrhein ANzeiger KW 40/11 cd)

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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