Das Blumenviertel auf dem Weg zum Vorzeige-Projekt

Blumenviertel-Quartiersmanagerin Bettina Gringel. Foto: Silke Bremct
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Quartiersmanagerin Bettina Gringel zieht eine erste Bilanz

Quartiersmanagerin? Wenn Bettina Gringel erklären will, was für einen Job sie macht, weiß sie manchmal gar nicht, wo sie anfangen soll. Denn es ist ein echter „Multi-Funktions-Job“.

Integriertes Handlungskonzept

Seit 2009 arbeitet sie an der Umsetzung des „Sozialen Stadt Projekts Blumenviertel“. Sie ist Geografin und im Büro Stadt- und Regionalplanung Dr. Jansen GmbH in Köln, das den Auftrag für das Quatiermanagement erhalten hat, beschäftigt. Und als erstes hat sie mal eine Bestandsaufnahme im Blumenviertel gemacht: Im Frühjahr 2010 wurden rund 200 „Haustürgespräche geführt“ und an 1000 per Zufalls-Prinzip ermittelte Haushalte Fragebögen verschickt. Hier konnten die Bewohner ihre Wohnsituation bewerten und angeben was ihnen besonders gut gefällt. Aber auch offen schreiben, was nicht und wo sie Änderungs- und Handlungsbedarf sehen. So konnten zahlreiche konkrete Verbesserungsvorschläge gesammelt werden. Ein Ergebnis war, dass sich die meisten Bewohner im großen und ganzen wohl in ihrem Viertel fühlen: Großzügige Grünanlagen und gute Einkaufsmöglichkeiten wurden positiv hervor gehoben.
Allerdings stand auch ganz oben auf der „Ärgernis-Liste“: Das äußerst dürftige Spielangebot für Kinder und das Fehlen von Orten der Begegnung für Jugendliche.

Bauliche Verbesserungen im ganzen Blumenviertel

Auch die bauliche Verbesserung der Wohnungen (Renovierungs- und Dämmungsbedarf der zum Teil maroden Fassaden) ging als Kritik an die Wohnungsgesellschaften. Ein weiterer zentraler Punkt war der Kontakt der Bewohner zu einander. Viele kennen nicht mal ihre direkten Nachbarn. Die emotionale Bindung an das Blumenviertel ist auch eher gering: Viele können sich einen Umzug in ein „besseres“ Viertel vorstellen.

Kontakte untereinander zu verbessern ist ein guter Anfang: Denn Reden hilft immer. Viele der „Kritiker“ gehen nun selbst mit gutem Beispiel voran und engagieren sich ehrenamtlich bei Aktionen wie z.B. einem Fotoworkshop für Kinder und Jugendliche oder einer Miniolympiade. Auch gemeinsame Aktivitäten mit Senioren und Erwachsenen, in einer Nordic-Walking-Gruppe oder in einer Kochgruppe sind im Gang.

Bettina Gringel freut sich, dass die Resonanz und der Wille zur Verbesserung bei den meisten Bewohnern engagiert gegeben ist: „Spannend wird ein Projekt der Sozialen Stadt immer dann, wenn neben den vielen guten sozialintegrativen Projekten auch die ersten Baumaßnahmen beginnen können“., erläutert Bettina Gringel ihre Arbeit als Quartiermanagerin. Bauen dauert bekanntlich ja immer etwas länger. Denn bis die Planung steht, alle Bewilligungsbescheide vorliegen und auch das Geld freigegeben werden kann - das dauert eben. Die Grundlage für alle Planungen ist der neue städtebauliche Rahmenplan für das Blumenviertel (Foto oben links). Hier sind alle dringend anstehenden Projekte vom neuen Schulhof für die Klaraschule bis zu den erneuerungsbedürftigen Wohnanlagen abgebildet.
Er wurde in Abstimmung mit der Stadtverwaltung und unter Berücksichtigung der Ideen und Wünsche der Bewohnerschaft und weiteren Beteiligten erarbeitet.
Das ist ein großer Schritt in Richtung neues „Blumenviertel“, welches seinem vielversprechenden Namen dann auch alle Ehre machen soll.

Das fängt manchmal mit ganz einfach zu realisierenden Dingen an: „Nimm Platz!“ ist so ein Projekt. Mit diesem Projekt sollen einfach mehr Sitzmöglichkeiten geschaffen werden, die dann auch der Grundstein für ein besseres nachbarschaftliches Miteinander sein können. Probleme könnten schon im Vorfeld bei „einem Schwätzchen“ erledigt werden. Das sind ja auch alles keine neuen Erkenntnisse, aber man muss sie eben immer wieder neu umsetzen.

Quartiersmanagement im Alltag

Bettina Gringel spricht mit vielen Menschen, hat ein beachtliches Netzwerk mit den Kindergärten, Schulen, Vereinen und Sozialen Trägern wie der Caritas (wenn vorhanden verstärkt - und wenn nicht vorhanden) neu schaffen können. Quartiersmanagement im Alltag. Dazu gehört auch: Bei der Umsetzung von Ideen helfen und Probleme zu einem guten Ende bringen. Sie hat auch eine „Projekt- Kasse“ um kleine Aktionen, Aktivitäten, Anschaffungen und Vorhaben unbürokratisch zu unterstützen. Damit sollen gezielt auch Vorschläge der Bewohner umgesetzt werden. „Denn wir sind natürlich auch auf gute Ideen angewiesen.“ Jährlich sind immerhin 15.000 Euro im Budget eingeplant.

Bei einem ersten Bürgerstammtisch wurden weitere Ideen gesammelt und Kontakte hergestellt. Die Resonanz war gut. Und wenn Sie auch Lust bekommen haben, aktiv etwas für ihr Blumenviertel zu tun, dann freut sich Bettina Gringel über eine E-Mai an: info@dinslaken-blumenvierte.de

Schreiben Sie was Sie gerne tun möchten: z.B. Aktionen mit Kindern und Jugendlichen, Aktionen mit Erwachsenen, Aktionen mit Senioren, sportliche Aktionen, kreative Aktionen wie Vorlesen, Malen, Musik u.a. Vielleicht haben Sie ja selbst eine Idee? Oder kommen Sie einfach am Dienstag, 26. Oktober zum ab 19 Uhr zum nächsten Blumenvierte-Stammtisch im Gasthaus zum Augustiner, Augustastr. 121 in Dinslaken: „Mitmachen gewünscht!“ (Erschienen im Niederrhein Anzeiger Kw 42 / Text: cd)

Blumenviertel-Quartiersmanagerin Bettina Gringel. Foto: Silke Bremct
Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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