AK 2011 | Tor 24: Frohe Weihnachten.
Wir sind am Ende des Adventskalenders 2011 angekommen. Danke an alle, die ab und an mal reingeschaut haben. Abschließen möchte ich kurz und knapp mit einer Kindheitserinnerung, die ich jahrelang für mich behalten habe, weil sie mir irgendwie (und unverständlicherweise) "peinlich" war.
Es war der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien irgendeines Grundschuljahres und es lag Schnee. Ich war auf dem Heimweg und war froh, wengistens für ein paar Tage die Schule vergessen zu können. Die Straßen waren durch das eisige Wetter nahezu leer gefegt. Der Rest aß wohl gerade zu Mittag. Doch nicht nur die Straßen schienen leer, sondern irgendwie erschienen mir auch die Häuser recht trist. Aus Film und Fernsehen habe ich schon früh gelernt, dass Weihnachten pompös rüberkommen muss. Leuchtlawinen und Kerzen überall. Hochsaison für Dekorationsfreunde. Doch gerade in meiner Wohngegend wirkte alles sehr kahl.
Ich weiß nicht, was mir damals durch den Kopf ging. Diese Trostlosigkeit ist die mir einzige Erklärung. Ich begann plötzlich wie ein Irrer 'FROHE WEIHNACHTEN!' in vielen Variationen durch die Gegend zu rufen. Frohe Weihnachten allerseits! Ich wünsche euch ein Frohes Fest! Schöne Feiertage! usw. usf. ... ich rief nahezu den gesamten restlichen Heimweg hindurch Weihnachtsgrüße, nur um sicher zu gehen, dass es auch niemand vergessen hatte.
Viele viele Jahre später erzählte ich meine Mutter davon. Ich glaube, ich war bereits Ende 20. Sie meinte, dass es das Süßeste sei, was sie seit langem gehört habe. Und vielleicht ist es das auch.
2011. Heute ist mir so ein Weihnachtsgruß natürlich nicht mehr peinlich. Im Gegenteil. Ich zelebriere es lieber als je zuvor. Ich kann niemanden verstehen, der mir sagt, dass "Weihnachten überbewertet" oder gar "scheiße" sei. Was ist diesen Menschen bloß für eine gewaltige Laus über die Leber gelaufen?
Vielleicht sehen diese in Weihnachten nur Konsumterror, Schokolade, Ungebete Verwandte und Stress.
Ich sehe in Weihnachten eine Zeit, wo die Leute sich etwas mehr Zeit füreinander nehmen. Was kann daran verkehrt sein? Aber das ist alles eine Einstellungssache, die man für sich selbst entscheiden muss. Man sieht schließlich nur das, was man sehen will.
Ich wünsche allen Freunden und Lesern ein paar wundervolle Feiertage.
Macht einfach das Beste draus. Ihr wisst ja, das Beste ist gerade gut genug.
Zum Abschluss nun mein liebster Weihnachtssong aus vergangenen Kindheitstagen.
Damals verstand ich den Text natürlich nicht. Heute spielt er keine Rolle mehr.
Der Gedanke zählt.
Frohe Weihnachten.
http://www.youtube.com/watch?v=EOe18JcatZo
Autor:Oliver Peters aus Dinslaken |
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